1:1 gegen Köln: Hoffenheim aus der Abstiegszone raus
Sinsheim (dpa) - 1899 Hoffenheim hat den ersten Rückschlag unter Trainer-Novize Julian Nagelsmann einstecken müssen. Die Kraichgauer kamen am Sonntagabend nur mit sehr viel Mühe zu einem 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Köln.
Dennoch verbesserten sich die Hoffenheimer auf den 14. Tabellenplatz und stehen erstmals seit dem 8. Spieltag nicht auf einem Abstiegs- oder dem Relegationsrang. Kevin Volland (90.+1) erzielte vor 30 150 Zuschauern den Ausgleich der lange enttäuschenden Gastgeber. „Es war kein gutes Spiel. Stolz sind wir nicht auf die Leistung, aber mit dem Ergebnis können wir leben“, sagte Nagelsmann.
Simon Zoller hatte mit seinem sechsten Saisontor den FC mit 1:0 in Führung geschossen (69. Minute). Die Kölner protestierten heftig gegen Vollands Treffer und monierten ein Foulspiel von Eduardo Vargas gegen Lukas Klünter und mangelndes Fairplay, weil der Kölner am Boden liegen blieb. „Wir beerdigen als Liga an diesem Wochenende den Fairplay-Gedanken“, schimpfte Kölns Sportchef Jörg Schmadtke im TV-Sender Sky. Trainer Peter Stöger gab sich später versöhnlicher und verwies auf das „Ermessen des Schiedsrichters, so zu entscheiden“.
Ohne den verletzten Kapitän Pirmin Schwegler startete Hoffenheim überlegt und überlegen in die Partie und hatte nach zwölf Minuten die erste Chance. Kölns Torwart Timo Horn wehrte gegen Andrej Kramaric mit dem Fuß ab, der Nachschuss von Nadiem Amiri ging weit über das Tor (13.). Anschließend aber verloren die Hoffenheimer immer mehr die Kontrolle, die stark aufspielenden Gäste dominierten - mussten aber in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen.
Eine Flanke von Nationalspieler Jonas Hector fälschte Hoffenheims Verteidiger Niklas Süle noch leicht ab, doch der überzeugende Leonardo Bittencourt rutschte am Ball vorbei (28.). Knapp zehn Minuten später spielte Bittencourt mit einem feinen Pass Anthony Modeste frei, der frühere 1899-Stürmer vergab jedoch allein vor seinem früheren Mitspieler Oliver Baumann im TSG-Tor (37.).
Die Kölner standen sicher in der Abwehr und bereiteten den Hoffenheimern große Schwierigkeiten. Der FC erwies sich als der befürchtete Angstgegner. In den letzten acht Duellen mit Köln gab es keinen Sieg für Hoffenheim - und die Serie setzte sich fort. Der gebürtige Kölner Mark Uth im 1899-Mittelfeld blieb ebenso unauffällig wie der zuletzt im Nationaltrikot überzeugende Sebastian Rudy.
„Bei ein, zwei Situationen haben wir Glück gehabt“, sagte Hoffenheims Co-Trainer Armin Reutershahn zur Pause im TV-Sender Sky und forderte: „Wir müssen geduldiger spielen und haben zu viele Ballverluste. Wir müssen versuchen, selber mehr Möglichkeiten zu erspielen.“ Im bis dahin schlechtesten Hoffenheimer Spiel unter Nagelsmann reagierte der 28-Jährige nach 56 Minuten und nahm Amiri und Uth vom Platz.
Philipp Ochs und Eduardo Vargas belebten aber nur kurz das Offensivspiel. Kevin Volland (62.) aus der Drehung über das Tor und mit einem abgefälschten Schuss am Tor vorbei (67.) vergab zwei Chancen, ehe die Kölner verdient in Führung gingen. Ein feines Zuspiel von Hector verwandelte Zoller per Direktabnahme.
Die Hoffenheimer Hoffnungen auf mehr Chancen und gesteigerte Torgefahr erfüllten sich zunächst nicht - bis Volland in der Nachspielzeit zumindest das Unentschieden rettete.