Bundesliga 1. FC Köln: Zufrieden im Nirgendwo
Der 1. FC Köln kann die "B"-Abwehr des FSV Mainz nicht knacken. Trainer Peter Stöger sieht sein Team dennoch einen Schritt weiter.
Köln. Für die Fans des 1. FC Köln ist die Welt in Ordnung. Vor dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 entrollten sie auf der Südtribüne des Müngersdorfer Stadions ein Spruchbanner: "Zwei Derbys. Zwei Siege. Danke, Jungs!"
Lange hatten die Anhänger darauf gewartet, dass ihr "Effzeh" aus den beiden Nachbarschaftsduellen mit Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen als Sieger hervorgeht. In dieser Saison war es soweit. Doch die von vielen bereits prognostizierte Wachablösung am Rhein wird wohl trotzdem noch eine Weile auf sich warten lassen.
Denn auch den zweiten Derby-Sieg konnte der 1. FC Köln nicht vergolden. Dem 1:0 gegen Mönchengladbach folgte ein 0:2 bei Hertha BSC Berlin, am Samstag nun gab es nach dem 2:1 in Leverkusen gegen den FSV Mainz lediglich ein 0:0. "
Innenverteidiger Dominik Maroh nahm’s gelassen: "Wenn wir nicht gewinnen können, dürfen wir zumindest nicht verlieren. Das hat dann heute sicherlich nicht attraktiv ausgesehen. Aber damit haben wir jetzt schon so viele Punkte wie in der vergangenen Saison nach der gesamten Hinrunde."
Ein Fakt, den Trainer Peter Stöger als generellen Fortschritt bewertet. "Die Mannschaft setzt die Vorgaben immer besser um. Dass sie sich dabei nicht in jedem Spiel belohnt, ist normal. Schließlich befinden wir uns erst im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga. Da machen die Jungs eben nicht alles richtig und es sind natürlich noch Schwächen vorhanden", sagte der 49-Jährige. So fehlt den Kölnern weiterhin vor allem die Zielstrebigkeit im gegnerischen Strafraum. Gegen Mainz konnte keiner die von Brosinski, Bungert, Bell und Bengtsson gebildete "B"-Abwehr der Rheinhessen knacken.
Für Trainer Stöger jedoch stimmt die Entwicklung. "Dass Mainz sich hier frühzeitig zurückzieht und mit einem Punkt zufrieden ist, zeigt, dass wir weiter sind als vor einem Jahr." Dafür sprechen auch die drei Siege gegen die Spitzenteams Gladbach, Schalke und Leverkusen.
Dennoch stehen diese drei Klubs in der Tabelle vor den "Geißböcken" und auch das nun schon vierte sieglose Heimspiel in Folge beweist, dass der 1. FC Köln wohl noch nicht reif für größere Ziele ist. "Für ganz oben fehlen uns einige Dinge, aber ganz oben ist auch nicht unser Anspruch. Dieser vermeintlich kleine Schritt ist leider ein ziemlich großer und daher sollte unser Tabellenstand schon richtig eingeordnet werden", sagte Stöger.
Der Österreicher ist zufrieden mit dem Platz im Nirgendwo. Weil in der Bundesliga eben auch Mittelmaß erst mal erarbeitet werden muss.