1014 Minuten Warten: Schlaudraffs Super-Volley
Hannover (dpa) - „Tor des Jahres“ und „Weltklasse-Tor“ lobten sogar die Gegner - doch wirklich glücklich wirkte Jan Schlaudraff nach seinem Sonntagsschuss am Samstagabend trotzdem nicht.
„Ich hätte lieber einen von den beiden leichten gemacht“, sagte Hannovers Traumtorschütze und trauerte den Chancen in der ersten Halbzeit nach, als er allein vor HSV-Keeper Jaroslav Drobny scheiterte.
Die Führung vergab Schlaudraff zweimal, und damit die mögliche Wende zugunsten seines schwach spielenden Teams. Und der ungewöhnliche Fußballprofi verlängerte zugleich zweimal seine Zeit ohne Bundesligator auf mehr als 1000 Minuten.
Nach 1014 Minuten beendete Schlaudraff die Leidenszeit auf besonders eindrucksvolle Art und Weise und rettete Hannover 96 im Nordderby das 1:1 (0:0) gegen den stärker spielenden Hamburger SV. Mit mehr als 100 Stundenkilometern hämmerte der 96-Angreifer den Ball nach einer Ecke von Sergio Pinto volley ins Netz.
Schlaudraff ist der Mann für die besonderen Momente. „Die Ecke war perfekt, da blieb mir nicht mehr viel anderes übrig“, erklärte Schlaudraff grinsend. Und erhielt ein Extralob von Trainer Mirko Slomka: „Dass er nach den vergebenen Chancen den Mut hat, die Ecke so zu vollenden, das zeugt schon von besonderer Klasse.“