96 sucht bereits Slomka-Nachfolger - Schaaf will nicht
Hannover (dpa) - Beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 ist die Suche nach einem Nachfolger für Trainer Mirko Slomka bereits im Gange. Obwohl Slomka noch im Amt ist, gab es offenbar erste Sondierungsgespräche mit möglichen Kandidaten.
Eine Absage holte sich der Club dabei von Thomas Schaaf ab.
Das meldeten am Dienstag die „Neue Presse“ und „Hannoversche Allgemeine Zeitung“. „Er hat sich klar positioniert und steht nicht zur Verfügung“, sagte Clubchef Martin Kind über den früheren Coach von Werder Bremen: „Er wird es nicht und will es nicht. Er hat da seine eigene Denke.“
Schaaf, der zuvor bereits als potenzieller Nachfolger von Jens Keller bei Schalke 04 gehandelt worden war, will nach Angaben von Kind „in der Rückrunde keinen Trainerjob annehmen“. Dass Slomka deshalb ähnlich wie nun Keller auf Schalke Trainer bleibt, scheint allerdings nahezu ausgeschlossen. Kind äußerte sich bereits über die finanziellen Folgen der wohl bevorstehenden Trennung von Slomka: „Das Ganze wird sehr, sehr teuer für 96.“
Nach Informationen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ soll eine Abfindung nur für Slomka mehr als eine Million Euro betragen. Slomka steht bei 96 noch bis 2016 unter Vertrag. Mit Slomka müsste auch dessen Trainerteam gehen. „Wenn ein neuer Trainer kommt, muss auch das Umfeld neu strukturiert werden“, sagte Kind.
Nach einer enttäuschenden Hinserie mit nur 18 Punkten und ohne einen einzigen Auswärtszähler steht der frühere 96-Erfolgscoach kurz vor der Ablösung. Eine Trennung über die Weihnachtstage hatte Kind aber ausgeschlossen. Slomka ist zur Zeit im Urlaub in Abu Dhabi und kehrt erst in der kommenden Woche zurück.
In der Zwischenzeit wurde bei einem Treffen von Kind und Sportdirektor Dirk Dufner am Montagabend bereits über erste Nachfolge-Kandidaten neben Schaaf diskutiert. Kind favorisiert offenbar einen jungen Trainer. „Im alten Kreisverkehr weiterzufahren, hat doch keinen Sinn“, sagte der Clubchef. Altbekannte und derzeit freie Bundesliga-Trainer wie Bruno Labbadia, Markus Babbel oder Michael Frontzeck scheinen damit auszufallen.
Chancen auf den Job dürfte hingegen der frühere 96-Profi André Breitenreiter haben. „Breitenreiter wäre solch ein Trainer, der jung ist und perspektivisch“, sagte Kind über den aktuellen Coach von Zweitligist SC Paderborn. Breitenreiter dementierte bei Sport1: „Es ist alles Spekulation, es gibt keinen Kontakt“, sagte der 40-Jährige. Paderborns Manager Michael Born fügte hinzu: „Meines Wissens ist da nichts dran.“ Zudem sei Breitenreiter vertraglich gebunden.