Abstiegskampf mit Duell Magath kontra Daum
Wolfsburg (dpa) - Zwei Meistertrainer im Abstiegskampf: Beim Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt treffen am Sonntag zwei der charismatischsten Übungsleiter der Fußball-Bundesliga aufeinander.
Felix Magath und Christoph Daum stehen im Blickpunkt und zugleich unter ungewohntem Druck im Kampf um den Klassenverbleib. „Christoph Daum achte ich sehr, ich respektiere ihn als sehr guten Trainer“, sagte Magath: „Dass er die Eintracht übernommen hat, macht unsere Aufgabe sicher nicht leichter.“ Von einem Duell der Trainer will der VfL-Coach bei seinem ersten Heimspiel seit der Rückkehr nach Wolfsburg aber nichts wissen. „Es geht gegen Eintracht Frankfurt, nicht gegen Christoph Daum“, betonte Magath.
Auch Daum versuchte das Duell der Übungsleiter herunterzuspielen. „Wir sollten keinen Personenkult daraus machen“, sagte der neue Eintracht-Coach, der für eine Frankfurter Premiere sorgen will. In neun Versuchen ist den Hessen noch kein Sieg in Wolfsburg gelungen.
„Sicher ist immer Ungewissheit dabei, wenn beim Gegner der Trainer gewechselt hat“, sagte Magath. Der Coach, der den VfL 2009 zur Meisterschaft geführt hatte, erwartet eine defensive Eintracht. „Ich gehe davon aus, dass die Eintracht nicht den offenen Schlagabtausch sucht, sondern aus einer Kompaktheit heraus auf Konter setzen wird.“
Bei beiden Teams ist offen, wer am Sonntag im Tor steht. Beim VfL muss sich Magath zwischen dem zuletzt angeschlagenen Diego Benaglio und dem in Stuttgart eingesetzten Andre Lenz entscheiden. Daum baut im Abstiegskampf auf Torwart Ralf Fährmann und nicht auf den fast 37-jährigen Oka Nikolov. „Ich setze für dieses Spiel auf Ralf Fährmann“, sagte der neue Coach in einem hr-online-Interview. Der Tausch mit dem bisherigen Stammkeeper Nikolov soll auch für die weiteren noch anstehenden sechs Saisonspiele gelten.
Die Entscheidung habe er der Mannschaft mitgeteilt, sagte Daum und wollte „mit beiden Torstehern noch einmal Einzelgespräche“ führen. Der 22 Jahre alte ehemalige Schalker Fährmann hat seit 2009 elf Bundesligaspiele für die Eintracht absolviert. Er war noch unter Daums Vorgänger Michael Skibbe wegen einer Fußsohlenverletzung von Nikolov in den vergangenen vier Wochen zum Einsatz gekommen.