Armin Veh zurück beim VfB: „Ich bin kein Zauberer“

Stuttgart (dpa) - Als neuer Trainer des VfB Stuttgart legt Armin Veh ein besonderes Augenmerk auf die Fußball-WM. In Brasilien spielen laut Veh potenzielle Neuzugänge des Fußball-Bundesligisten - und zudem will sich Veh die emotionalen Südamerikaner zum Vorbild nehmen.

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„So, wie die Brasilianer und Chilenen vor dem Spiel gesungen haben, diese Leidenschaft will ich hier auch reinbringen“, sagte der Meister-Trainer von 2007 bei seinem Comeback in Stuttgart. Braun gebrannt, im grauen Anzug mit offenem weißen Hemd, saß Veh auf dem Podium und verkündete gut gelaunt: „Man muss in diesem stolzen Club wieder Freude haben, Spaß haben, wenn man hierherkommt. Das wird meine Aufgabe sein. Aber ich bin auch kein Zauberer.“

Schon von Februar 2006 bis November 2008 trainierte Veh den Traditionsclub vom Neckar. Nach Stationen beim VfL Wolfsburg, dem Hamburger SV und zuletzt drei Jahren bei Eintracht Frankfurt war die Rückkehr zu seinem einstigen Arbeitgeber nun „die einzige Sache, die mich wirklich interessiert hat“. Er sei an seiner Entlassung beim VfB in der Saison nach der Meisterschaft „nicht ganz unbeteiligt“ gewesen, berichtete Veh mit einem Augenzwinkern. Aber danach habe er auch gemerkt, „dass es beim VfB schon sehr viele Dinge gegeben hat, die auch ganz gut waren“.

Präsident Bernd Wahler ist jedenfalls „wahnsinnig froh“, dass Veh sich ein zweites Mal für Stuttgart begeistern konnte. „Die Entscheidung für Herrn Veh war ganz klar aufgrund der Erfahrung, der Begeisterungsfähigkeit und ganz klar aufgrund der Gegenwart und der Zukunft. Und nicht wegen dem, was war“, betonte Wahler indes. Man habe schon im Dezember ein Profil erstellt, zu dem Veh mit seiner Art „hervorragend passt“. Dass die Fans mit Veh Erfolg verbinden, dürfte ihm zu Saisonbeginn einen Vertrauensvorschuss garantieren.

Schnellen, attraktiven und möglichst erfolgreichen Fußball will der Verein nach einem Jahr Abstiegskampf seinen Zuschauern nun wieder bieten. „Ich habe schon vor, ich glaube, das gibt der Kader auch her, öfter mal mit zwei Spitzen zu spielen“, kündigte Veh an. Am Donnerstag trifft er seine Spieler beim Trainingsauftakt an der Mercedesstraße. Dann beginnt die intensive Phase des Kennenlernens - die in gezielte Transfers münden soll. „Wir werden mit Sicherheit noch was machen. Wann der Zeitpunkt dann da ist, das kann ich jetzt noch nicht sagen“, meinte Veh.

Klar ist: Der gebürtige Augsburger plant mit Nachwuchskraft Timo Werner „eher zentral“ und hat auch Vedad Ibisevic noch lange nicht abgeschrieben. Es werde „Zeit, dass er wieder eine Rolle spielt. Ich glaube an ihn.“ Der Stürmer ist nach seiner WM-Premiere mit Bosnien erst mal im Urlaub und steht am Donnerstag nicht auf dem Platz. Aber die WM ist für Veh dennoch ein Gewinn und kein Hindernis zum Auftakt. Gefragt, ob er dort denn für den VfB interessante Spieler gesehen habe, antwortete er: „Ja.“ Und grinste.