Arnesen bleibt auch in Liga 2 - Bekenntnis zu Fink
Hamburg (dpa) - In der sportlichen Not demonstrieren die HSV-Verantwortlichen den Schulterschluss. Vor dem richtungsweisenden Abstiegsduell in Kaiserslautern gab Sportchef Frank Arnesen ein klares Bekenntnis zu Trainer Thorsten Fink ab.
Er selbst will auch bei Abstieg bleiben.
„Ich habe einen Vertrag bis 2013, auch für die 2. Liga“, stellte Arnesen im Interview mit dem „kicker“ klar. Bisher hieß es, sein Kontrakt gelte allein für die Bundesliga.
Nach dem im September gefeuerten Michael Oenning soll trotz des enttäuschenden Saisonverlaufs kein zweiter Fußball-Lehrer mehr in Hamburg geopfert werden. „Noch ein Trainerwechsel ist undenkbar“, sagte der Däne. Diese Aussage gelte auch bei einer erneuten Niederlage des auf Relegationsplatz 16 abgerutschten Bundesliga-Dinos am Samstag bei Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern. Er habe großes Vertrauen in den vor sechs Monaten geholten Oenning-Nachfolger Fink, sagte Arnesen.
„Zum einen hat Fink in seinen ersten Monaten gezeigt, dass er mit dieser Mannschaft erfolgreich arbeiten kann. Und zum anderen wirkt er auf mich auch jetzt sehr kämpferisch“, begründete Arnesen seine Haltung. „Ich bin jeden Tag auf dem Platz. Er redet viel, er macht einen ganz starken Eindruck in einer sehr schweren Zeit.“
Fink versucht alles, um mit dem HSV noch die Kurve zu kriegen. Er verkleinerte den Kader, verschärfte die Trainingsintensität und versprach dem Tabellenletzten ein „heißes Spiel“ im Abstiegsgipfel. „Weil Kaiserslautern auch unter Druck steht, und für uns ist es genauso brenzlig“, betonte er. „Ich muss sehen, dass meine Mannschaft topkonzentriert von der ersten bis zur letzten Minute ist.“
Fink hatte für Aufsehen gesorgt, weil er Jungprofi Muhamed Besic vor Tagen am Kragen gepackt und aus der Kabine geworfen haben soll. „Alle, die nicht die Chance haben, von Anfang an zu spielen, wollte ich von der Mannschaft distanzieren. Der eine oder andere war aus disziplinarischen Gründen dabei“, so der 44-Jährige. „Ich kann nicht immer nur lieb sein. Wenn man sich alles gefallen lässt, kommen wir nicht weiter. Da kann ich kleine Undiszipliniertheiten nicht dulden.“
Arnesen wiederum räumte selbstkritisch ein, dass die sportliche Lage beim HSV nach einem Zwischenspurt bis auf Rang zehn falsch eingeschätzt wurde. „Da muss ich alle mit einbeziehen. Nicht nur die Spieler, auch mich“. In vermeintlich sicheren Tabellenregionen sei „vielleicht etwas der Fuß vom Gaspedal genommen worden“, meinte er.
Ein etwaiger erster Abstieg der Vereinsgeschichte würde beim Traditionsclub auch die geplanten Transfers von Nationaltorhüter René Adler (Bayer Leverkusen) und des lettischen Stürmers Artjoms Rudnevs (Lech Posen) als Petric-Nachfolger verhindern. „Adler und Rudnevs wollen wir für die 1. Liga haben, beide wollen auch nur für die 1. Liga kommen. Es ist aber auch ganz klar, dass wir in der 2. Liga für diese Spieler nicht die finanziellen Mittel hätten“, betonte Arnesen.