Augsburg schlägt Düsseldorf - Nürnberg 1:1 gegen HSV
Düsseldorf (dpa) - Der FC Augsburg hat zum Abschluss des 18. Spieltages der Fußball-Bundesliga mit einem 3:2 (2:0) bei Fortuna Düsseldorf ein Lebenszeichen im Abstiegskampf gesendet.
Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl ist durch den ersten Auswärtssieg der Saison mit nun zwölf Punkten bis auf einen Zähler an den Drittletzten 1899 Hoffenheim herangerückt. Die Treffer für den FCA erzielten zweimal Sascha Mölders (40. und 71. Minute) und Ja-Cheol Koo (45.). Für die Fortuna traf zweimal Stefan Reisinger (73. und 90.+1).
Zuvor hatten sich im ersten Spiel des Tages der 1. FC Nürnberg und der Hamburger SV 1:1 (0:0) getrennt. Beim Debüt des neuen Trainerduos Michael Wiesinger/Armin Reutershahn erzielte Nürnbergs Tomas Pekhart in der 75. Minute den Ausgleich zum 1:1. Damit hält der Club den komfortablen Acht-Punkte-Vorsprung zu den Abstiegsplätzen der Fußball-Bundesliga aufrecht. Der HSV, der sich eigentlich Richtung Europacup-Plätze orientieren wollte, bleibt mit 25 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. „Wir haben zwar unser Minimalziel mit dem Punktgewinn hier erreicht, aber zufrieden bin ich trotzdem nicht“, bekannte HSV-Trainer Thorsten Fink zwiegespalten.
Vor 42 601 Zuschauern im Nürnberger WM-Stadion war Finks Team durch Artjoms Rudnevs (70.) erst spät in Führung gegangen. Der Lette hatte damit die starke Phase der Hanseaten nach Wiederanpfiff belohnt, in der die Gäste Nürnberg klar beherrscht hatten. „In der zweiten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, nachdem in der ersten wenig geklappt hat“, resümierte Fink. Der wiedergenesene Rafael van der Vaart fand für den spielerisch kläglichen Hamburger Start noch deutlichere Worte: „Die erste Halbzeit war ganz schlecht. So gewinnt man kein Bundesliga-Spiel“, grantelte der Niederländer.
Schon mit ihrer Aufstellung hatten Wiesinger und Reutershahn bei ihrem FCN-Debüt erstmals aufhorchen lassen. Neben dem angeschlagenen Markus Feulner verzichteten sie bis kurz vor Schluss auch auf Filigrantechniker Hiroshi Kiyotake, der den Club in der Hinrunde teils im Alleingang zu Erfolgen geführt hatte. Vielleicht auch deshalb wollte zunächst abgesehen von einer Chance durch Robert Mak (2.) nicht all zu viel gelingen - und zwar auf beiden Seiten.
Durchdachte Aktionen waren kaum mehr zu sehen, die Hamburger Offensive fand in der ersten Halbzeit kaum statt. Die Stars Rafael van der Vaart, der in den letzten vier Hinrunden-Spielen gefehlt hatte, und Heung-Min Son wussten sich kaum in Szene zu setzen.
Im Spätspiel traf Mölders, der unmittelbar vor Spielbeginn seine Vertragsverlängerung in Augsburg bis 2015 bekanntgegeben hatte, in der 40. und 71. Minute - jeweils begünstigt durch schlimme Patzer in der Hintermannschaft von Fortuna Düsseldorf.
Der Koreaner Ja-Cheol Koo war zum 2:0 erfolgreich (45.). Den insgesamt enttäuschenden Gastgebern gelangen vor 40 623 Zuschauern unter dem geschlossenen Stadiondach nur noch das 1:3 und 2:3 durch Stefan Reisinger (73./90.+1). Ein dritter Treffer des Angreifers in der turbulenten Schlussphase wurde von Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) wegen eines angeblichen Foulspiels nicht anerkannt (90.+3).
„Unsere Jungs haben das klasse gemacht. Für mich ein verdienter Sieg. Es zeigt, dass wir dran glauben, dass wir leben“, sagte der neue Augsburger Manager Stefan Reuter. Die Elf von Trainer Markus Weinzierl bleibt mit zwölf Zählern zwar auf dem 17. Platz, verkürzte aber den Rückstand auf den Relegationsplatz auf einen Zähler. „Wir müssen einen Schritt nach dem anderen gehen. Unser erstes Ziel ist es, die Mannschaft vor uns einzuholen“, betonte Reuter.
Die Düsseldorfer haderten zwar mit dem nicht gegebenen 3:3, mussten aber wie Reisinger zugeben: „Wir haben es irgendwie nicht verdient, einen Punkt heute mitzunehmen.“