Augsburger Bescheidenheit zum Trainingsstart
Augsburg (dpa) - Die beste Saison der Historie und die erstmalige Qualifikation für die Europa League lassen den FC Augsburg nicht übermütig werden: Mit erstaunlicher Bescheidenheit sind die Schwaben in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit der Fußball-Bundesliga gestartet.
„Wir wollen nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben, aber das ist keine Selbstverständlichkeit“, meinte Trainer Markus Weinzierl nach dem traditionellen Laktattest zum Start ins Sommertraining, zu dem er 20 Profis versammelte.
Bei der Diagnostik-Einheit im Ernst-Lehner-Stadion fehlte unter anderem der von einigen großen Vereinen umworbene Abwehrspieler Abdul Rahman Baba, der erst am 2. Juli erwartet wird. Raul Bobadilla steht mit Paraguays Nationalmannschaft im Halbfinale der Copa América in Chile und am Wochenende entweder im Finale oder im Spiel um Platz drei. Mit dem Angreifer ist erst Ende Juli zu rechnen.
Als einzigen Neuling im Team begrüßte Weinzierl Nachwuchstorwart Yannik Oettl. Wie schon vor einem Jahr wollen die Schwaben „in Ruhe“ nach Verstärkungen suchen, sagte Weinzierl. Er bestätigte, dass es noch offene Stellen im Kader gibt: „Wir schauen nach Spielern, die finanzierbar sind und uns weiterhelfen. Das ist nicht so einfach.“
Trotz der angeblich vielen Interessenten aus ganz Fußball-Europa geht der letztjährige Tabellenfünfte der Bundesliga indes davon aus, Shootingstar Baba halten zu können. Ein konkretes Angebot für den Ghanaer sei noch nicht eingegangen, sagte der Coach. „Das sind alles Gerüchte, und solange es Gerüchte sind, werden wir uns nicht damit beschäftigen.“ Präsident Klaus Hofmann hatte jüngst noch gesagt, dass er den Abwehrspieler auch für eine Ablösesumme von 20 Millionen Euro nicht aus dessen noch bis 2019 laufenden Vertrag entlassen wolle.
Mit oder ohne Baba: Für Augsburg gehe es bei der Mitte August mit einem Heimspiel gegen Hertha BSC beginnenden Liga-Saison erstmal wieder um den Klassenverbleib, stellte Weinzierl klar. „Der FCA ist immer noch ein kleiner Verein. Die Saison wird richtig schwer.“
Den Europapokal sieht er als Draufgabe, die das „Tagesgeschäft“ Bundesliga aber nicht übermäßig stören solle. „Wir müssen erstmal drei Mannschaften finden, die wir hinter uns lassen“, meinte er.