„Natürlich ist es schön, bei den Bayern anzutreten. Hier wurde meine Jugend geprägt, mit Bayern habe ich große Erfolge gefeiert“, sagte der Ex-Münchner Babbel zu der besonderen Begegnung. „Es ist ein Bonusspiel für uns, keiner erwartet, dass wir etwas mitnehmen“, ergänzte der Hertha-Trainer.

„Gefühlte 77 Jahre“ habe Hertha nicht mehr beim FC Bayern gewonnen, „von daher wird es Zeit“, sagte Babbel scherzhaft. In der Tat ist der letzte Auswärtserfolg der „alten Dame“ beim deutschen Rekordmeister 34 Jahre her. Herthas Chefcoach erwartet von seinem Personal eine ähnlich Leistung wie beim 2:1-Überraschungssieg bei Meister Dortmund. Bayern sei allerdings derzeit noch stärker: „Jeder muss über sich hinauswachsen. Dazu müssen Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen“, sagte Babbel zu den Berliner Erfolgsaussichten.

Ramos (25) und Lasogga (19) konnten nach überstandenen gesundheitlichen Problemen in dieser Woche wieder mit dem Team trainieren. Babbel gab Entwarnung: „Alles ist wieder tipptopp.“ Nur der Brasilianer Ronny ist in der Rehabilitation. Möglicherweise plant Babbel ein „Job-Sharing“ zwischen Ramos und Lasogga: „Man muss sehen, ob es bei Ramos über 90 Minuten geht.“

Auch für Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng ist es eine ganz spezielle Partie - schließlich wuchs der 23-Jährige in der Hauptstadt auf und spielte als Nachwuchsmann lange selbst für Hertha. „Das ist schon etwas Besonderes, weil ich da groß geworden bin. Ich habe dem Verein viel zu verdanken“, bekräftigte Boateng, der beim Wiedersehen seiner neuen Teamkollegen mit den Ex-Bayern Thomas Kraft, Andreas Ottl und Christian Lell als rechter Verteidiger auflaufen dürfte.

Ein Einsatz der brasilianischen Alternative Rafinha (Adduktorenprobleme) ist weiterhin fraglich. In den 18er Kader der Münchner drängt wieder der Kroate Ivica Olic. Die Bayern seien auf nahezu jeder Position stärker besetzt, betonte Nationalspieler Toni Kroos am Donnerstag: „Wir werden das Spiel gewinnen, wenn wir konzentriert spielen.“