Kovac äußert Verständnis Bayer-Coach Schmidt gelassen vor Urteil

Leverkusen (dpa) - Trainer Roger Schmidt vom Bundesligisten Bayer Leverkusen sieht einer drohenden Sperre durch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) gelassen entgegen. „Ich bin erprobt im Ausblenden von Schwierigkeiten.

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Wir warten das Urteil einfach ab“, sagte Schmidt.

Bis dato ist unklar, ob Schmidt womöglich schon das DFB-Pokalspiel der Leverkusener beim Drittligisten Sportfreunde Lotte am Dienstag (18.30 Uhr) nicht auf der Bayer-Trainerbank verfolgen kann.

Schmidt hatte während des Bundesligaspiels gegen die TSG Hoffenheim (0:3) seinen Trainer-Kollegen Julian Nagelsmann als „Spinner“ beschimpft und ihm wütend zugerufen: „Halt doch einfach die Schnauze!“ Daraufhin verwies ihn Schiedsrichter Bastian Dankert auf die Tribüne. Der DFB-Kontrollausschuss nahm die Ermittlungen auf. Es war nicht der erste Aussetzer Schmidts an der Seitenlinie. Erst im Februar war er zu einer Sperre von fünf Spielen verurteilt worden. Zwei Partien davon wurden zunächst bis zum 30. Juni 2017 auf Bewährung ausgesetzt.

Ungeachtet der drohenden Sperre will Schmidt nach der Pleite gegen Hoffenheim im Pokalspiel in Lotte die Trendwende einleiten. „Neben meinem Tribünenverweis haben wir eine sportlich schwierige Situation und da bin ich in der Pflicht“, sagte der Coach. Ziel sei der Einzug ins Achtelfinale: „Wir wollen uns auf den Pokal einlassen, ein blitzsauberes Spiel abliefern und unserer Favoritenrolle gerecht werden.“ Ömer Toprak und Lars Bender stehen Leverkusen in Lotte wegen muskulärer Probleme nicht zur Verfügung.

Frankfurts Trainer Kovac hat Schmidt derweil in Schutz genommen. Natürlich habe man als Trainer eine Vorbildfunktion. „Aber man sollte das jetzt auch nicht zu hoch hängen“, sagte Kovac. „Das hat schon eine Hysterie angenommen, das ist nicht gut“, meinte Kovac.

Trainer seien auch nur „Menschen und keine Maschinen“, da könne im Eifer des Gefechtes schon einmal eine Aussage passieren, die man später dann bereue. Die Mikrofone neben den Trainerbänken seien inzwischen so scharf gestellt, „die könnten auch FBI und CIA benutzen“, sagte Kovac mit einem Augenzwinkern.