Bayer nach EL-Pleite auf HSV fokussiert

Leverkusen (dpa) - Rudi Völler hat das Team von Bayer Leverkusen angemahnt, das 0:2 aus dem Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League beim FC Villarreal schnell aus den Köpfen zu bekommen.

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„Bei aller Enttäuschung geht es weiter. Jetzt hat die Bundesliga und das Spiel gegen Hamburg am Sonntag Vorrang“, sagte der Sportchef von Bayer Leverkusen nach dem 0:2 . „Der HSV ist das, was zählt, damit wir in der Liga am Ball bleiben und nicht zu viel Boden verlieren.“

Der ambitionierte Fußball-Werksclub steht vor dem Saisonendspurt mächtig unter Druck. Das Europacup-Aus ist wahrscheinlich, die Qualifikation fürs internationale Geschäft kommende Saison in Gefahr. „Alles andere als ein Sieg gegen Hamburg wäre zu wenig“, befand Bayer-Torwart Bernd Leno, der sein Team beim Tabellenvierten der spanischen Topliga vor Schlimmerem bewahrte. „Um aus diesem Loch rauszukommen, müssen wir Spiele gewinnen und das Glück erzwingen.“

Nach vier Niederlagen und einem Remis sind das aber nicht mehr als Durchhalteparolen nach einer weiteren schwachen Darbietung. „Mit der Leistung von Villarreal geht es gegen den HSV natürlich nicht. Da müssen wir deftiger und mutiger sein“, meinte Völler.

Viele Gedanken dürften sich Schade und Co. über Trainer Schmidt machen, mit dessen Drei-Spiele-Sperre der Absturz begann und der auch durch seine Rückkehr in die Coaching-Zone in Villarreal nicht gestoppt wurde. Bis zur Länderspielpause um Ostern muss er in den Partien gegen den HSV und beim VfB Stuttgart (Punkte) liefern - und zwischendurch noch aufs „Wunder“ gegen Villarreal (Völler) hoffen.

„So oft einem 0:1 hinterherzulaufen, sollte von uns nicht zu erwarten sein“, meinte Stürmer Stefan Kießling. „Wir müssen die Kurve kriegen.“ Auf die Frage, ob es gegen den HSV an der Zeit sei, dem Coach drei Punkte zu schenken, sagte er: „Uns auch.“

Nationalspieler Karim Bellarabi warnte davor, sich durch die Schlappe in Spanien den Schneid abkaufen zu lassen und tiefer in die Krise zu versinken: „Wir müssen positiv denken, nach vorne schauen und uns nicht weiter nach untenziehen lassen.“

Wie man Spiele drehen kann, bewiesen die Leverkusener zuletzt beim FC Augsburg, wo sie aus einem 0:3 ein 3:3 machten. „Es fehlt im Moment noch etwas, um daran zu glauben, aber wir wollen das Unmögliche möglich machen“, sagte Völler.