Bayer und Hannover wieder auf Kurs
Düsseldorf (dpa) - Aus 6 mach 3: Auf der Zielgeraden der Fußball-Bundesliga sorgt der Kampf um die Europa-League-Plätze für enorme Spannung.
Dabei haben sich neben dem VfB Stuttgart (5. Platz/46 Punkte) vor allem Bayer Leverkusen (6./44) und Hannover 96 (7./44) mit Heimsiegen wieder in Position gebracht, auch Werder Bremen (8./42) lauert noch auf Rang sieben. Bereits am Freitag stehen sich Stuttgart und Bremen im direkten Duell gegenüber. Mit vier Punkten Rückstand mischen Wolfsburg und Hoffenheim ebenfalls noch mit.
Allerdings vergaben die Wolfsburger im niedersächsischen Derby bei Hannover 96 die Chance auf eine bessere Ausgangsposition. Die Gastgeber feierten einen 2:0-Erfolg und hoffen auf eine Rückkehr in die Europa League. „Wir haben diese Saison eine Traumreise durchgemacht. Es wäre wunderbar, wenn wir das wieder erleben dürften“, meinte Trainer Mirko Slomka, der mit seinem Team nach den Treffern von Mame Diouf und Didier Ya Konan zu Hause weiter unbesiegt ist.
Zumindest rechnerisch hat sich auch 1899 Hoffenheim in den Kampf um die begehrten Plätze eingeschaltet und den Hamburger SV mit dem 4:0-Erfolg in tiefe Abstiegsdepression gestürzt. Mit 40 Punkten können die Kraichgauer den Sprung auf Rang sieben noch schaffen. „Wir schauen nicht auf die UEFA-Cup-Ränge, sondern wir müssen von Spiel zu Spiel solch eine Performance abliefern, das wird nötig sein“, meinte Trainer Markus Babbel. Als Spieler gewann Babbel 1996 (mit Bayern München) und 2001 (mit dem FC Liverpool) den UEFA-Cup, daher spricht er wohl nicht von der Europa League.
Gute Karten für die Teilnahme am internationalen Geschäft hat auch wieder Bayer Leverkusen. Nach fünf Partien ohne Sieg leitete das neue Trainer-Duo Sascha Lewandowski/Sami Hyypiä die Wende ein und feierte beim 3:1 gegen den schon fast abgestiegenen 1. FC Kaiserslautern den ersten Sieg nach der Ära Robin Dutt. Stefan Kießling, Simon Rolfes und Stefan Reinartz trafen für Bayer, Julian Derstroff erzielte zwischenzeitlich den Ausgleich für die Pfälzer. Damit steht den Leverkusenern ein versöhnliches Saisonende ins Haus. „Wenn wir nach der schwierigen Phase die Europa League schaffen, dann ist das ein kleiner Erfolg“, meinte Kapitän Rolfes.
Der FC Schalke 04 will nicht in die Europa League und kann auch kaum noch aus den Top Vier der Liga zurückfallen. Die Köngisblauen müssen nach der 1:4-Pleite beim 1. FC Nürnberg aber noch einmal um die direkte Champions-League-Qualifikation bangen. Im ungünstigsten Fall könnte der Tabellenvierte Borussia Mönchengladbach schon am Wochenende bis auf einen Punkt an die Königsblauen heranrücken. „Wenn wir es am Samstag gegen Dortmund gut machen, kann man das als Entschuldigung für dieses Spiel gelten lassen. Für viele ist ja ein Derby-Sieg mehr wert als ein Titel“, sagte Schalke-Profi Christoph Metzelder.