Bayern auf dem Weg zum Titel - VfB unter Stevens 1:1
Berlin (dpa) - Im ersten Spiel nach dem Rücktritt von Uli Hoeneß als Präsident und Aufsichtsratschef hat der FC Bayern München einen weiteren Schritt zur schnellsten Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte gemacht.
Der Triple-Gewinner kam gegen Bayer Leverkusen zu einem unspektakulären 2:1 (1:0) und vergrößerte nach dem 1:2 (0:2) des ersten Verfolgers Borussia Dortmund am Nachmittag im West-Duell gegen Borussia Mönchengladbach den Vorsprung auf 23 Punkte. An den kommenden neun Spieltagen sind nur noch 27 Zähler zu vergeben. Damit könnten die Münchner im günstigsten Fall schon nächste Woche im Spiel beim FSV Mainz 05 die 24. Meisterschaft sicherstellen.
Unterdessen wartet der abstiegsbedrohte VfB Stuttgart auch unter dem neuen Trainer Huub Stevens weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2014. Die Schwaben mussten sich am Samstag mit einem 1:1 (0:0) bei Werder Bremen begnügen und blieben zum zehnten Mal in Serie ohne dreifachen Punktgewinn. Damit droht der VfB am Sonntag auf einen Abstiegsplatz abzurutschen.
Der VfL Wolfsburg verpasste es derweil, näher an die Champions-League-Plätze heranzurücken. Im Niedersachsen-Derby bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig musste sich die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking mit einem 1:1 (1:0) begnügen und fiel mit 40 Punkten auf Platz sechs hinter dem FSV Mainz 05 (41) zurück. Die Mainzer drehten bei 1899 Hoffenheim nach einem 0:2-Rückstand noch das Spiel und gewannen 4:2 (0:0). Dritter und Vierter sind der FC Schalke 04 (47), der am Freitag beim FC Augsburg 2:1 gewann, und Leverkusen (44).
In der unteren Tabellenhälfte dürfte derweil Hannover 96 mit dem Abstiegskampf nicht mehr viel zu tun haben. Die Niedersachsen setzten sich bei Hertha BSC 3:0 (0:0) durch.
Fast schon erstaunliche 44 Minuten mussten die Bayern-Fans warten, ehe Mario Mandzukic für die Münchner Führung sorgte. Zuvor hatten die Leverkusener einige gute Aktionen nicht verwertet. Im zweiten Durchgang lief alles seinen geregelten Gang. Bastian Schweinsteiger beseitigte letzte Zweifel am 17. Bundesliga-Erfolg in Serie und dem 50. Spiel hintereinander ohne Niederlage. Leverkusen kam nur durch Stefan Kießling in der Nachspielzeit zum Anschlusstreffer. Der Platz von Uli Hoeneß im Stadion blieb allerdings leer. Der langjährige Bayern-Patron war am Donnerstag zu drei Jahren und sechs Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden und hatte einen Tag später den Rücktritt von seinen Ämtern beim FC Bayern erklärt.
In Bremen ließ Georg Niedermeier seinen neuen Coach Stevens, der zu Wochenbeginn den glücklosen Thomas Schneider abgelöst hatte, mit dem Führungstor in der 55. Minute erstmals jubeln. Bereits in der ersten Halbzeit hatte der VfB die große Chance zur Führung, aber Martin Harnik setzte an alter Wirkungsstätte einen Handelfmeter an den Außenpfosten (45.). So reichte es für den VfB nicht zum Sieg, denn Aaron Hunt glich für Werder elf Minuten vor Schluss per Freistoß aus.
Wenige Tage nach der Vertragsverlängerung von Lucien Favre bis 2017 beendete Gladbach ausgerechnet bei Champions-League-Finalist Borussia Dortmund seine Negativserie und verbuchte den ersten Sieg in diesem Jahr. Raffael (31.) und Max Kruse (40.) trafen für die Borussia, die ab der 69. Minute nach einer Roten Karte für Harvard Nordtveit in Unterzahl spielten. Für den BVB reichte es nur noch zum Anschlusstreffer durch Milos Jojic (77.).
Für Wolfsburg ist Nachbar Braunschweig kein Lieblingsgegner. Nach dem 0:2 vor eigenem Publikum in der Hinrunde ließen die Wölfe erneut Punkte gegen den Tabellenletzten liegen. Dabei hatte Luiz Gustavo noch für die Führung gesorgt (36.), doch Karim Bellarabi gelang der Ausgleich (48.). Der Stürmer hatte auch schon im Hinspiel getroffen. Ansonsten war ihm in der Saison nur ein weiteres Tor gelungen.
Wieder einmal ein verrücktes Spiel bekamen die Zuschauer in Sinsheim geboten. 2:0 lag Hoffenheim durch Tore von Eugen Polanski (49.) und Roberto Firmino (52.) in Führung, doch Mainz drehte mit drei Toren innerhalb von neun Minuten das Spiel. Eric Maxim Choupo-Moting (67.), Benedikt Saller (73.) und Shinji Okazaki (75.) trafen für Mainz. Okazaki setzte auch den Schlusspunkt (90.+2). In der ersten Halbzeit scheiterte zudem Hoffenheims Sejad Salihovic vom Elfmeterpunkt (3.). Hannover kam durch Tore von Lars Stindl (49.), Jan Schlaudraff (57.) und Szabolcs Huszti (90.+1) in Berlin zum Sieg.