Heimspiel gegen Freiburg Bayern-Coach Heynckes: „Erfolg wird sich einstellen“

München (dpa) - Jupp Heynckes weiß ganz genau, dass die mehr als 70 000 Bayern-Fans schon bei seinem großen Comeback-Spiel gegen den kleinen SC Freiburg viel von ihm erhoffen.

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„Die Menschen verknüpfen große Erwartungen mit mir. Darüber bin ich mir im Klaren“, erklärte der 72-Jährige vor seinem insgesamt 643. Bundesligaspiel als Trainer am Samstag (15.30 Uhr) in der ausverkauften Münchner Fußball-Arena.

Schon nach den ersten, „sehr arbeitsintensiven“ Tagen beim deutschen Rekordmeister gab der Nachfolger von Carlo Ancelotti das Versprechen ab, dass seine zeitlich begrenzte Hilfsaktion gelingen werde. „Ich weiß, dass sich der Erfolg einstellen wird. Sonst hätte ich das auch nicht gemacht.“ Der in der Not von den Bayern-Bossen reaktivierte Ruheständler vertraut in seine Fähigkeiten, die seiner engsten Mitarbeiter und die der Mannschaft, die er wieder aktivieren will.

Den historischen Triple-Triumph von 2013 wertete Heynckes auch noch einmal auf. „In den letzten vier Jahren hat der FC Bayern ein viel besseres Spieleraufgebot gehabt als im Triple-Jahr“, sagte er.

Intensiv arbeiten, Vertrauen schenken, Rotation stoppen, Hierarchie schaffen, Vorgaben machen - diese Sofortmaßnahmen sollen und müssen ohne Zeitverlust greifen angesichts eines Programms von sieben Spielen in drei Wochen. „Ich habe das Gefühl, dass die Spieler wieder Mut geschöpft haben“, schilderte Heynckes die ersten Eindrücke.

Gegen die „unangenehmen“ Freiburger will er eine Bayern-Elf auf dem Arena-Rasen sehen, die hochmotiviert ist und als Kollektiv agiert. „Das A und O des Fußballs ist, stabil in der Defensive zu stehen. Jeder muss für die Abwehr arbeiten.“ Das Weltmeister-Duo Jérôme Boateng und Mats Hummels soll wieder zentraler Bestandteil eines Bollwerks werden. Javi Martínez wird dafür dauerhaft ins defensive Mittelfeld zurückkehren - so wie in der grandiosen Triple-Saison.

Heynckes will schnell ein stabiles Teamgerüst schaffen. Er schenkt Sven Ulreich Vertrauen, der Manuel Neuer im Tor vertreten muss. Er hat ein längeres Gespräch mit Thomas Müller geführt, der an alte Topleistungen anknüpfen soll. Er fordert von Boateng, dass dieser „sich einfach wieder zeigt“. Und den „kleinen Alaba“ forderte er am Freitag dazu auf, „Profil“ zu gewinnen. Heynckes hat sofort gespürt, wie der 33-jährige Robben „brennt“. Aber er betonte auch, dass nichts durch Handauflegen und auf Knopfdruck funktionieren könne.

„Es genügt nicht, dass ich jetzt wieder da bin“, sagte Heynckes. Sein erstes Ziel lautet, eine funktionierende erste Elf zu formieren. „Wir müssen erstmal schauen, dass die Mannschaft gefestigt wird und wir Erfolg haben.“ Arturo Vidal (Muskelverhärtung) fehlt gegen Freiburg.

26 Stunden vor dem Anpfiff wirkte Heynckes noch unaufgeregt. Der Puls könne aber durchaus „höher gehen“, wenn Schiedsrichter Frank Willenborg in der Arena anpfeift. Dann aber sind die Spieler am Zug. „Es ist jetzt auch an uns. Wir müssen es machen auf dem Platz“, sagte Arjen Robben. Der Außenstürmer, der mit Holland die WM verpasst und seine Karriere im Oranje-Trikot beendet hatte, gibt die Richtung vor: „Wir haben einen Rückstand von fünf Punkten auf Dortmund. Wir müssen jetzt eine Serie starten und die Linie nach oben finden.“

Die Vereinsführung zeigte sich sehr angetan von dem, was sie an den ersten Heynckes-Tagen auf dem Vereinsgelände beobachten und erleben konnte. Es ist eine Aufbruchstimmung zu spüren. „Auch wenn wir nicht optimal in diese Spielzeit gestartet sind, haben wir doch noch die Möglichkeit, unsere Ziele in dieser Saison zu erreichen“, äußerte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Heynckes kennt die Erwartungen.