Bayern-Dämpfer vor Supercup-Finale

Freiburg (dpa) - Die Aufmerksamkeit von Pep Guardiola gehörte schnell seinem Erzrivalen José Mourinho und dem FC Chelsea. „Wir müssen so bald wie möglich regenerieren für das Finale am Freitag in Prag“, sagte der Trainer des FC Bayern München nach dem 1:1 (1:0) beim SC Freiburg.

Drei Tage vor dem Supercup-Finale brachte ihn der erste Punktverlust in der Fußball-Bundesliga nicht aus der Ruhe. „Meiner Meinung nach haben wir heute einen guten Schritt nach vorne gemacht mit unserer Spielweise“, meinte der Spanier. „Als Bayern-Trainer bin ich sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft.“

Was genau ihm am Auftritt seiner besseren B-Elf gefallen hatte, erläuterte Guardiola nicht. Auch von der Kritik, sich mit der Aufstellung verzockt zu haben, wollte er nichts wissen. Er sei kein Hellseher. „Ich bin Trainer. Diese Kapazität habe ich nicht. Tut mir leid, Entschuldigung“, antwortete der 42-Jährige.

Nach der vorgezogenen ersten Partie des vierten Spieltages liegt der FC Bayern mit zehn Punkten zunächst an der Tabellenspitze. Von den fast ausnahmslos dominanten und souveränen Vorstellungen aus der vergangenen Triple-Saison war das Team aber auch im Breisgau ein gutes Stück entfernt. Zudem ist der Einsatz von Bastian Schweinsteiger für das Finale gegen Chelsea fraglich.

„Wir müssen uns vorwerfen, dass wir keine Tore machen“, bemängelte Nationalspieler Toni Kroos. „So unterschiedlich kann ein Punkt aussehen. Für uns eine Katastrophe, für Freiburg ein gefühlter Sieg.“ Nachdem Claudio Pizarro, Mario Götze, Thomas Müller, Kroos und Franck Ribéry es verpasst hatten, mit ihren Chancen das 1:0 durch Xherdan Shaqiri aus der 33. Minute auszubauen, bestrafte Nicolas Höfler die Gäste aus München. „Von so einer Situation wie dem Tor habe ich schon mal geträumt. Und jetzt ist es wahr geworden“, sagte der 23-Jährige nach seinem ersten Bundesliga-Tor (86. Minute).

Für Kapitän Philipp Lahm, der nach 62 Minuten für den erneut unauffälligen Götze ins Spiel kam, hatte sich ein Ergebnis wie das in Freiburg angekündigt. „Wir haben das in den letzten Spielen auch ein bisschen verpasst, Klarheit ins Spiel zu bringen. Heute wurden wir dafür bestraft“, klagte der Routinier. „Wir haben uns das selbst zuzuschreiben. Wir bekommen kurz vor Schluss das 1:1, hatten davor aber genügend Chancen, um das 2:0 zu machen. Dann wäre das Spiel gegessen gewesen.“

Guardiola fand den verschenkten Dreier nicht schlimm. „Wir haben gut gespielt, sehr gut. Aber wenn du 1:0 führst in dieser Bundesliga, kann so was immer passieren“, relativierte er. Mehr Sorgen dürfte ihm der Zustand von Schweinsteiger bereiten. Mit einem bandagierten Knöchel humpelte der Nationalspieler in den Mannschaftsbus. Die Untersuchung ergab eine Gelenkstauchung und Kapselzerrung im rechten Sprunggelenk, teilte der Verein mit. Schweinsteiger werde nun intensiv behandelt und soll „im Idealfall“ beim Abschlusstraining wieder mitspielen können.

Für das Supercup-Finale hat sich die Situation auf der einzigen Defensivposition im Bayern-Mittelfeld radikal verändert. Thiago Alcàntara ist nach seiner Operation kein Thema. Auch Javi Martínez (Leiste) ist noch nicht fit. Aus dem Überangebot bleibt wohl nur Jan Kirchhoff übrig, wenn Schweinsteiger die Gelegenheit zur Revanche an Europa-League-Sieger Chelsea verpassen sollte. „Ich hoffe, dass er am Freitag spielt“, erklärte Guardiola. „Aber wir wissen es nicht.“