Bayern nach BVB-Vorlage gefordert - Neuer fit
München (dpa) - Nach dem meisterlichen Saisonstart von Borussia Dortmund ist der FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach gleich zu einer überzeugenden Antwort gezwungen.
„Dortmund ist ein starker Konkurrent, aber wir müssen auf uns schauen“, hatte Kapitän Philipp Lahm als Devise für das Heimspiel des Rekordmeisters ausgegeben. Wichtig sei ein guter Start, betonte Lahm: „Es kostet sehr, sehr viel Kraft hinterherzulaufen.“
Trainer Jupp Heynckes möchte das erste Spiel unbedingt gewinnen - „und wenn es mit 1:0 ist. Das muss unser Ziel sein, nichts anderes.“ Die Tabellenführung sei nach dem ersten Spieltag noch nicht wichtig. Nachdem Arjen Robben und Franck Ribéry nach ihren Fußverletzungen rechtzeitig zum Punktspielstart fit geworden sind, kann Heynckes personell aus dem Vollen schöpfen. Auch Manuel Neuer kann nach einem Magen-Darm-Infekt sein Ligadebüt im Bayern-Trikot bestreiten.
Der Nationaltorhüter nahm am Samstag wieder ganz normal am Abschlusstraining teil. Tags zuvor hatte er wegen des Infektes nur ein individuelles Programm absolviert. Auch Ersatztorhüter Jörg Butt stand nach einer fiebrigen Grippe am Samstag wieder auf dem Platz.
„Ich bin sicher, dass Neuer spielen wird“, hatte Uli Hoeneß schon am Freitagabend beschwichtigt. Der Vereinspräsident war in Dortmund Augenzeuge des 3:1-Sieges der Borussia gegen den Hamburger SV.
Heynckes hat offengelassen, ob er Robben und Ribéry gegen Gladbach von Anfang an bringen wird. „Ich muss abwarten, wie die Reaktion nach den Trainingseinheiten ist“, sagte der 66-Jährige. Für Heynckes ist die Partie gegen seinen Heimatverein, bei dem er als Spieler groß wurde und auch seine Trainerkarriere startete, „kein Spiel wie jedes andere“. Und er erwartet eine schwierigere Partie als beim lockeren 3:0-Pokalsieg gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig: „Gladbach ist eine ganz andere Hausnummer.“
Die Borussia, Fastabsteiger in der Vorsaison, muss in der ausverkauften Allianz Arena auf Innenverteidiger Martin Stranzl (Wadenprobleme) verzichten. „Es wird ein schweres Spiel“, sagte Trainer Lucien Favre: „Die Bayern haben eine tolle Mannschaft und sind für mich gemeinsam mit Dortmund Favorit auf die Meisterschaft.“
Mit Robben und Ribéry seien die Bayern natürlich noch stärker, betonte Favre: „Das sind zwei Superspieler, die extrem gefährlich sind“, erklärte der Schweizer. Die Statistik des Klassikers spricht klar gegen Gladbach: Von 43 Begegnungen in München konnte die Borussia nur eine gewinnen; am 14. Oktober 1995 mit 2:1.