Bayern wieder oben - Schalke zieht an Bremen vorbei
Düsseldorf (dpa) - Zwei Runden vor Ende der Hinrunde hat Rekordmeister Bayern München wieder die Nase vorn. Die Borussen aus Mönchengladbach und Dortmund liegen nach dem 1:1 im direkten Duell in Lauerstellung.
Werder Bremen hat ein wenig an Boden verloren. Schalke gewinnt 3:1 gegen Augsburg.
Im Kampf um die Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga hat der FC Bayern München die Verhältnisse wieder zurechtgerückt. „Jetzt ist es wieder so, wie es sein soll. Bayern ist vorne, und wir sind auch vorne dabei“, meinte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach dem 1:1 im Top-Spiel bei Borussia Mönchengladbach. Durch die Punkteteilung musste Meister Borussia Dortmund den Titelanwärter aus München, der 4:1-Sieg gegen Werder Bremen gewann, vorbeiziehen lassen. Jetzt peilt der Rekordmeister auch die Führung zur Halbzeit an. „Da gehört Bayern hin“, befand Nationalspieler Toni Kroos.
Der „Super-Samstag“ mit den zwei Spitzenpartien der ersten vier Teams hielt, was er versprach. In Mönchengladbach sahen die 54 000 Zuschauer ein rassiges Duell der beiden Borussen-Teams. Dabei schafften die ohne ihre besten Torjäger Marco Reus und Igor de Camargo angetretenen Gastgeber nach 0:1-Rückstand durch Robert Lewandowski noch den Ausgleich durch Mike Hanke. Hinterher adelte sogar Bundestrainer Joachim Löw die Überraschungsmannschaft aus Mönchengladbach, die seit elf Heimspielen unbesiegt ist. „Ich traue der Mannschaft zu, dass sie sich unter die ersten Fünf festsetzt.“
In München war die Angelegenheit wesentlich einseitiger. Der lange verletzte Arjen Robben und Franck Ribery haben den FC Bayern zurück an die Spitze geschossen. Robben verwandelte nach seiner Einwechslung zwei Elfmeter, Ribery traf zum 1:0 gegen schwache Bremer, die 14 Tage zuvor schon in Mönchengladbach mit 0:5 unter die Räder gekommen waren. Der Niederländer kämpfte nach seinem Comeback mit den Tränen. „Ich hoffe für Arjen, dass jetzt sein Martyrium zu Ende ist“, sagte Bayern-Coach Jupp Heynckes.
Der FC Schalke nutzte den Bremer Patzer: Mit 3:1 besiegten die „Königsblauen“ den Tabellenletzten FC Augsburg und zogen an den Hanseaten vorbei auf den vierten Platz. Den Anschluss an die Spitzenplätze hält auch Bayer Leverkusen nach dem 2:0-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim. Eren Derdiyok und Sidney Sam trafen für die Gastgeber, die vor dem abschließenden Gruppenspie beim KRC Genk schon die nächste Runde in der Champions League erreicht haben. „Wir haben heute maximal eine solide Leistung gebracht“, sagte Bayer-Coach Robin Dutt.
Der VfB Stuttgart hingegen musste im Bestreben um einen internationalen Startplatz wieder einen Rückschlag hinnehmen. Zwei Treffer von Christian Gentner reichten gegen den 1. FC Köln nicht zum Sieg. Nationalspieler Lukas Podolski sicherte den Rheinländern mit einem Doppelpack einen Punktgewinn beim Lieblingsgegner, der seit zwölf Jahren kein Heimspiel mehr gegen den FC gewonnen hat. „Es ist unglaublich, dass wir nicht als Sieger vom Platz gegangen sind“, befand VfB-Trainer Bruno Labbadia nach dem 2:2.
Erfolgreicher war sein Ex-Club Hamburger SV, der sich im „Keller“-Duell mit 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg durchsetzte und auf Tabellenrang elf kletterte. Es war bereits das siebte Pflichtspiel unter der Regie von HSV-Coach Torsten Fink ohne Niederlage. Auch der FSV Mainz 05 befreit sich im Abstiegskampf immer mehr und zeigt einen deutlichen Aufwärtstrend mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen.
Beim VfL Wolfsburg schafften die Rheinhessen nach 0:2-Rückstand noch den Ausgleich. Wolfsburgs Trainer Felix Magath war völlig unzufrieden. „Das reicht nicht für unsere Ansprüche“, meinte der Coach. Der 1. FC Kaiserslautern musste sich beim 1:1 gegen Hertha BSC mit einem Punkt begnügen. Raffael rettete den Berlinern das 1:1.
Dank des abwanderungswilligen Torjägers Papiss Demba Cissé kam der SC Freiburg immerhin noch zu einem 1:1 gegen Hannover 96. „In unserer Situation ist jeder Punkt wichtig“, sagte Freiburgs Trainer Marcus Sorg. Die seit fünf Spielen sieglosen Niedersachsen wirken derzeit nach 24 Pflichtspielen in der Saison ein wenig überspielt. „Wir zahlen einen gewissen Preis für unsere vielen Herausforderungen“, meinte Clubchef Martin Kind.