Bayerns Trainer Pep Guardiola kann auch verlieren
Im ersten Pflichtspiel gleich die erste Niederlage. Dortmund gewinnt den Supercup mit 4:2.
Dortmund. Spätestens nach dem dritten Gegentreffer ging der neue Bundesliga-Startrainer in sich. Pep Guardiola (Foto) vergrub die Hände tief in den Hosentaschen, lief an den Rand der Coachingzone und senkte den Kopf.
Der Spanier schien zu grübeln, was denn da falsch lief bei seiner Pflichtspielpremiere mit den vermeintlichen Über-Bayern — 2:4 (0:1) in Dortmund.
Das erste Pflichtspiel verloren. Gleich ein Finale. Der Supercup ist beim BVB.
Später offenbarte er, dass es eigentlich nur Fußball-Petitessen waren. Er habe nicht das Gefühl, dass „Dortmund viel, viel besser war als wir“. Und Guardiola bemühte sich in seiner Analyse demonstrativ um Gelassenheit.
„Wir werden unsere kleinen Fehler korrigieren“, kündigte er vor dem Pokalauftritt bei den Regionalliga-Kickern am 5. August in Rehden und dem Bundesliga-Saisondebüt vier Tage später gegen Altmeister Borussia Mönchengladbach an.
Genau 63 Tage nach dem Aufeinandertreffen im Finale der Champions League boten Borussia Dortmund und der FC Bayern München beim Wiedersehen aber trotz der Bullenhitze ein Tempospiel der Extraklasse, dass man sich glatt nach Wembley zurückversetzt fühlen konnte.
Der Unterschied: Diesmal war der BVB erfolgreich. Borussen-Trainer Jürgen Klopp ordnete die 90 Minuten bei aller Begeisterung („Das Spiel war klasse!“) gelassen ein: „Daraus leiten wir gar nichts ab. Unsere Konkurrenten sind 16 andere Bundesliga-Mannschaften.“ Denn in der vergangenen Saison bot der BVB dem Rekordmeister Paroli, spielte zweimal Unentschieden. Trotzdem lag der BVB am Ende 25 Punkte hinter den Bayern.
Das soll sich nicht wiederholen. Deshalb wurde die etwas verstaubte Pressing-Maschine aus dem Keller geholt und fürs erste Pflichtspiel des Jahres angeworfen. Höchst erfolgreich! Bayern-Trainer Guardiola jedenfalls zeigte sich beeindruckt: „Wenn man sich gegen die Dortmunder in bestimmten Situationen Ballverluste erlaubt, sind sie unglaublich.“ Davon gab es einige.
Wie überhaupt die Defensivaktionen auf beiden Seiten nicht immer wirklich überzeugend wirkten. „Wir haben zu den schlechtesten Zeitpunkten Tore kassiert“, sagte FCB-Kapitän Philipp Lahm.