BdSt-Chef: „Größte Strafe der Gesellschaft“ für Hoeneß
Berlin (dpa) - Der Präsident des Bundes der Steuerzahler (BdSt), Reiner Holznagel, sieht den Ruf von Uli Hoeneß ungeachtet des Strafmaßes in dessen Steueraffäre schwer beschädigt.
„Fest steht aber jetzt schon, dass er die größte Strafe der Gesellschaft bekommt, nämlich große Enttäuschung bis hin zur Verachtung“, sagte Holznagel der „Süddeutschen Zeitung“.
Ein Urteil über den Präsidenten des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München wolle er sich noch nicht erlauben, erst müsse „die Staatsanwaltschaft den gesamten Sachverhalt aufklären“. Generell sprach sich Holznagel dafür aus, Steuerhinterzieher hart und entschlossen zu bestrafen, Steueroasen international zu bekämpfen und Steuerschlupflöcher für große Unternehmen zu stopfen.
Am Samstag war bekanntgeworden, dass die Staatsanwaltschaft München II wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Hoeneß ermittelt. Er hatte im Januar über seinen Steuerberater beim Finanzamt eine Selbstanzeige im Zusammenhang mit einem Konto in der Schweiz eingereicht. Im März wurde Hoeneß vorläufig festgenommen. Gegen den 61-Jährigen liegt nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ ein Haftbefehl vor, der außer Vollzug gesetzt wurde. Dies wurde der dpa aus Justizkreisen bestätigt.