Beifall für van Gaal - Rekordumsatz: 350 Millionen

München (dpa) - Louis van Gaal genoss den warmherzigen Applaus der Mitglieder - und auch sonst war die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München von anerkennendem Beifall für Erfolge und schwarze Zahlen geprägt.

Auch wenn Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den derzeitigen fünften Platz in der Fußball-Bundesliga als „nicht ausreichend“ bezeichnete, vertraut man weiterhin in die Fähigkeiten des streitbaren Trainers: „Ich bin sicher, dass wir mit Louis noch viele Titel gewinnen werden“, sagte Rummenigge in der Münchner Olympiahalle.

Wahlen standen im mit 162 187 Mitgliedern größten deutschen Sportverein nach dem ersten Amtsjahr des Präsidenten Uli Hoeneß nicht an. In einer emotionalen Rede blies Hoeneß zur weiteren Aufholjagd in der Liga: „Bayern München muss bis zum letzten Blutstropfen kämpfen.“ Nach seinen Meinungsverschiedenheiten mit van Gaal sagte der Präsident diesem „Unterstützung“ zu, „um die Ziele zu erreichen“.

Wirtschaftlich bleiben die Bayern der Bundesliga-Krösus. Der Rekordmeister vermeldete für den Gesamtkonzern einen Rekordumsatz von 350,2 Millionen Euro - erstmals wurde damit im deutschen Fußball die 300-Millionen-Euro-Schallmauer durchbrochen. Unter dem Strich stand ein kleiner Gewinn von 2,9 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2009/10. „Das ist ganz ordentlich“, kommentierte Hoeneß. „Wir sind eine der größten und werthaltigsten Marken“, bemerkte Rummenigge stolz.

Van Gaal schmunzelte, als Applaus aufbrandete, als er zusammen mit seinem Kapitäns-Trio Mark van Bommel, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger die Olympiahalle betrat. Es sei „nicht immer einfach“ mit dem Niederländer, bemerkte Rummenigge, aber van Gaal sei „ohne Frage ein außergewöhnlicher Trainer“. In der letzten Double-Saison habe man „Fußball der Extraklasse geliefert“, lobte Rummenigge.

Unter großem Beifall des Vereinsvolkes - mehr als 2800 Mitglieder waren anwesend - warben Rummenigge und Hoeneß um Nationalspieler Schweinsteiger, dessen Vertrag am 30. Juni 2012 ausläuft. „Ich sage dir Bastian, für den FC Bayern ist es ganz wichtig, dass du beim FC Bayern bleibst“, sagte Hoeneß. Rummenigge zeigte sich „optimistisch“, dass man sich mit dem Mittelfeldspieler „auf fairer Basis verständigen“ werde.

Wichtigste Einnahmequellen im Geschäftsjahr 2009/10 waren der Spielbetrieb (111,6 Mio. Euro) und der Bereich Sponsoring/Vermarktung (82,6). Größter Kostenfaktor ist das Personal mit einem Aufwand von 164,9 Millionen Euro, der Löwenanteil dieses Geldes fließt in die Taschen der Profis.

Großen Applaus erntete auch die von Cheftrainer Dirk Bauermann angeführte Basketball-Mannschaft, die in dieser Saison mit hohem finanziellen Aufwand des Vereins den Bundesliga-Aufstieg anpeilt.