Bewegende Trauerfeier: Udo Lattek in Köln beigesetzt
Köln (dpa) - Die Kapelle auf dem Friedhof im Kölner Stadtteil Weiden erwies sich als viel zu klein. Bis vor die Tür standen die Trauernden, um Abschied von Udo Lattek zu nehmen. Unter großer Anteilnahme wurde der erfolgreichste Fußball-Vereinstrainer Deutschlands beigesetzt.
Witwe Hildegard, seine beiden Töchter und zahlreiche Gefährten aus dem Sport begleiteten den am 31. Januar im Alter von 80 Jahren gestorbenen Lattek auf seinem letzten Weg. Unter grauem Himmel hielt Liga-Präsident Reinhard Rauball die bewegende Trauerrede. „Er war eine Persönlichkeit, wie wir sie heute im Fußball nicht mehr erleben werden. Er hat Maßstäbe gesetzt“, sagte Rauball.
Seine letzte Ruhe fand Lattek neben seinem 1981 im Alter von nur 15 Jahren gestorbenen Sohn Dirk im Familiengrab. Obwohl Latteks Familie weitgehend auf Einladungen an bekannte Persönlichkeiten verzichtet hatte, nahm viel Fußball-Prominenz auf dem Neuen Friedhof in Köln-Weiden Abschied. So wohnten Wolfgang Niersbach, Karl-Heinz und Michael Rummenigge, Wolfgang Overath, Rainer Bonhof, Reiner Calmund, Erich Ribbeck, Christoph Daum, und Michael Meier der Trauerfeier bei.
Ein halbes Dutzend Kameras verfolgte das Geschehen mit über 100 Trauergästen in gebührlichem Abstand. Zum Ende der Rauball-Rede lief ein Video mit Szenen aus Latteks Leben. Musikalisch begleitet wurden die Bilder vom Frank-Sinatra-Song „I did it my way“. „Millionen und Abermillionen haben ihn als ganz Großen kennengelernt. Ich wünsche der Familie viel Kraft, damit sie die Trauer bewältigen kann“, sagte Rauball.
Rund eine Stunde dauerte die Trauerfeier, anschließend wurde der hellbraune Sarg zum Familiengrab gebracht. In der Grabstätte sind auch Latteks Eltern Marie und Kurt bestattet. „In unseren Gedanken lebst du weiter“, stand auf dem Kranz der befreundeten Familie Ribbeck. „In stillem Gedenken“ trauerte die Deutsche Fußball Liga (DFL).
Der an Parkinson und Altersdemenz erkrankte Lattek war am 31. Januar wenige Tage nach seinem 80. Geburtstag in Köln gestorben. Zuletzt hatte er in einer Kölner Betreuungseinrichtung gelebt. Dort war er nach einer Gehirnoperation und einem Schlaganfall von seiner Frau gepflegt worden.
Sein Name ist eng mit dem Aufstieg des FC Bayern München in den erfolgreichen 70er Jahren verbunden. In seiner einzigartigen Trainerlaufbahn gewann der einstige Assistent von Bundestrainer Helmut Schön insgesamt 15 Titel, darunter drei Europapokale. Er ist mit acht deutschen Meisterschaften - sechs mit Bayern München, zwei mit Borussia Mönchengladbach - erfolgreichster Vereinscoach hierzulande. Weitere Stationen waren der FC Barcelona, Borussia Dortmund, der 1. FC Köln und Schalke 04.