Braunschweig setzt im Abstiegskampf auf Heimstärke
Braunschweig (dpa) - Für Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht ist die Sache bereits vor dem Saison-Endspurt klar. „Wir sind die einzige Mannschaft, die die Relegation verdient hätte“, sagte der Coach des stark abstiegsbedrohten Bundesligisten vor der Partie gegen den FC Augsburg am Samstag.
Er lieferte dazu auch die Begründungen. „Weil wir ein großes Herz haben. Weil wir die bessere Rückrunde als die Konkurrenten spielen. Weil die Mannschaft nach Rückschlägen immer wieder aufsteht und weil sie nie verzagt“, erklärte Lieberknecht.
Mit einem Sieg gegen Augsburg hätte das Tabellen-Schlusslicht (25 Punkte) auch am 34. Spieltag noch die Möglichkeit, den 16. Platz zu erreichen. Verlieren Nürnberg (26) gegen Hannover und der Hamburger SV (27) gegen den FC Bayern, würden die Niedersachsen sogar einen Spieltag vor Schluss auf dem begehrten Relegationsrang stehen. Mit einem weiteren Sieg in Hoffenheim zum Saison-Abschluss wäre dann der Relegationsplatz sicher. „Der Optimismus ist bei allen da“, meinte Eintracht-Manager Marc Arnold.
Allerdings könnten die Norddeutschen nach dem Abpfiff auch als erster Absteiger feststehen. Bei einer Niederlage gegen Augsburg und einem Erfolg von Nürnberg oder dem HSV wäre der vierte Abstieg aus dem Oberhaus bereits am 33. Spieltag perfekt. Davon will man in Braunschweig aber nichts wissen. Zwischenergebnisse aus den Begegnungen der beiden Konkurrenten werden nicht eingeblendet. „Wir wollen mit aller Macht zeigen, dass wir unser großes Ziel erreichen können“, sagte Lieberknecht.
Große Hoffnungen setzen die Norddeutschen dabei auf die Heimstärke und den Rückhalt der Fans. 18 ihrer 25 Zähler holte die Eintracht im Stadion an der Hamburger Straße. Nur der FC Bayern und Dortmund konnten in der Rückrunde in Braunschweig gewinnen. Mainz, Hannover und Hamburg wurden souverän besiegt. „Die Stimmung wird wieder überragend sein“, erklärte Profi Norman Theuerkauf. Lieberknecht ergänzte: „Die ganze Stadt, die ganze Region drückt uns die Daumen.“
Der FC Augsburg wird sich von der Atmosphäre sicherlich nicht beeindruckt zeigen. Für das Überraschungsteam geht es um die Qualifikation für die Europa League. „Wir wünschen uns alle, dass am letzten Spieltag noch die rechnerische Möglichkeit auf den Europapokal da ist“, sagte FCA-Trainer Markus Weinzierl. Dem Coach ist allerdings auch klar, dass es für die Augsburger nicht so leicht wie beim 3:1 am vergangenen Wochenende gegen den Hamburger SV sein wird. „Die Braunschweiger Mannschaft wird kampfstärker als der HSV sein - und auch williger und bissiger“, meinte Weinzierl.
Sollte am Samstag für die Braunschweiger trotzdem der direkte Wiederabstieg stehen, wäre das kein überraschendes Szenario bei der Eintracht. Ein Abstieg wäre keine Katastrophe. „Wir sind gut eingestellt und darauf vorbereitet“, erklärte Geschäftsführer Sören Oliver Voigt. „Falls wir absteigen, sind wir schnell wieder zurück.“