Bremen erlebt ein „Finale furioso“

Atemraubende Schlussphase beim 5:3 über den SC Freiburg.

Bremen. Marko Marin strahlte. Gerade war der kleine Mittelfeldspieler von Werder Bremen zum Mann des Tages im Weserstadion gewählt worden, nachdem er beim 5:3 (2:1) über den SC Freiburg zwei Treffer vorbereitet hatte und immer wieder für Gefahr vor dem Tor der Breisgauer sorgte.

„Das war schön, mal wieder solch ein Spiel zu erleben. Vor allem, weil es ganz stark von uns war, wie wir nach dem 3:3 zurückgekommen sind“, sagte der 22-Jährige. Was Marin meinte, war das „Finale furioso“. In der 84. Minute schien Stefan Reisinger mit dem 3:3 den Freiburgern einen Punkt gesichert zu haben, doch Aaron Hunt per Foulelfmeter (87.) und Wesley (90.+3) ließen das Stadion kurz darauf in seinen Grundfesten erbeben.

Für den 700. Bundesliga-Sieg der Bremer hatte der Werder-Zirkus seine Türen wieder geöffnet. „Für die Zuschauer war das natürlich ein tolles Spektakel, aber für mich darf es ruhiger zugehen“, sagte Trainer Thomas Schaaf nach dem Erfolg, der Werders besten Saisonstart seit fünf Jahren bedeutet.

Damals stand am Saisonende der dritte Platz, doch von solchen Tabellenregionen will an der Weser derzeit keiner reden. „Das heutige Ergebnis täuscht über unsere Defizite hinweg, daher sollten wir kein Ziel benennen. Wir sind in der Liga noch kein Top-Team, aber Siege ermöglichen uns ein ruhigeres Arbeiten auf dem Weg dorthin“, sagte Kapitän Per Mertesacker.

Vor einer Woche in Leverkusen stand die Defensive sicher, der fehlende Mut nach vorne wurde bemängelt. Gegen Freiburg war es umgekehrt, Werder ist auf der Suche nach der Balance zwischen Abwehr und Angriff. „Da müssen wir noch Korrekturen vornehmen“, sagte Klaus Allofs.