Steht Lukas Podolski vor dem Absprung ?
Auf allen Ebenen dementiert der FC den Transfer in die Türkei. Der Nationalspieler selbst sagt gar nichts.
Köln. Lukas Podolski schweigt. Der Nationalspieler lässt ohnehin lieber die anderen reden. Das Mitfiebern auf der Tribüne beim 1:1 (1:1) gegen Kaiserslautern war außerdem wörtlich zu nehmen, ein grippaler Infekt ließ einen Einsatz gegen den Angstgegner nicht zu.
Und allen Fragen geht Podolski auf diese Art und Weise aus dem Weg. Türkische Zeitungen verkünden seit Tagen, dass ein Wechsel zu Galatasaray Istanbul kurz vor dem Abschluss steht.
Der türkische Renommierklub belegte in der letzten Saison einen desaströsen achten Platz. Das will Trainer Fath Terim nicht nochmal erleben. Terim will Podolski, das ist kein Geheimnis.
FC-Geschäftsführer Claus Horstmann wiegelt entschieden ab: „Ein Wechsel von Lukas Podolski ist überhaupt kein Thema, wir haben auch keinerlei offizielle Anfragen erhalten.“ Mit Spekulationen beschäftigt sich der Sauerländer prinzipiell nicht.
Nicht seine Welt. Trainer Stale Solbakken, der Podolski zwar als Kapitän absetzte, aber immer auf dessen Seite steht, sagte: „Ich gehe zu 100 Prozent davon aus, dass Lukas Podolski in dieser Saison beim 1. FC Köln spielt. Und nirgendwo sonst.“
Nach dem ersten Punktgewinn der Saison vor 47 200 Zuschauern, äußerte sich der 43 Jahre alte Norweger „sehr zufrieden“. Obwohl er das eigentlich gar nicht sein konnte. Nachdem der stark aufspielende Mato Jajalo (19.) die überraschende Kaiserslauterer Führung durch Ivo Ilicevic (17.) ausgeglichen hatte, ließen die Kölner sieben 100-Prozent-Chancen sträflich ungenutzt.
Adil Chihi vergab ebenso überhastet und unkonzentriert wie Jajalo, Milivoje Novakovic und Christian Clemens. Mit der Verpflichtung von Henrique Sereno vom FC Porto soll das nun alles anders und vor allem besser werden.
Sereno ist ein alter Kumpel von Pedro Geromel und soll mit ihm die Innenverteidigung bilden, die auch gegen den FCK wiederholt alles andere als sicher wirkte.
Trotzdem: Nach den peinlichen Auftritten gegen Wolfsburg und in Schalke ist in Köln aber Weiterentwicklung sichtbar, auch wenn die Spieler den gelegentlich wild gestikulierenden Solbakken noch immer nicht komplett verstehen.
„Der Trainer hat alles sicher im Griff“, sagt Sportdirektor Volker Finke. Neben ihm sitzt Wolfgang Overath. Und der macht ein Gesicht, als würde er das komplett anders sehen. Aber der Zeitpunkt, wo sich der Präsident zur sportlichen Situation äußert, ist noch nicht gekommen. Overath bleibt zurückhaltend.
Am vierten Spieltag geht es nach Hamburg. Solbakken: „Wir haben zahlreiche Chancen kreiert, aber man muss auch treffen. Das müssen wir jetzt in Hamburg tun.“