Breno in Verdacht: Ermittlungen wegen Brandstiftung

Grünwald (dpa) - Schwere Vorwürfe gegen Bayern-Profi Breno: Drei Tage nach dem Brand in seiner Villa im Münchner Nobel-Vorort Grünwald steht der brasilianische Abwehrspieler unter Verdacht, das Feuer vorsätzlich gelegt zu haben.

Gegen den 21-Jährigen sei ein Ermittlungsverfahren wegen schwerer Brandstiftung eingeleitet worden, teilte die Staatsanwaltschaft München I mit. In der Nacht zum vergangenen Dienstag war die Villa des Profis des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München komplett ausgebrannt. Es entstand ein Millionenschaden.

Nach den vorläufigen Einschätzungen des Brandsachverständigen gebe es Hinweise, dass es sich bei dem Feuer um „kein zufälliges Ereignis“ gehandelt habe, berichtete Behördensprecher Thomas Steinkraus-Koch. Weitere Einzelheiten - etwa zum genauen Ausgangsort des Brandes - wollte er aber nicht mitteilen. Breno sei bereits zu dem Brand gehört worden - allerdings als Zeuge. Nun soll er als Beschuldigter vernommen werden.

Nach Angaben des „Münchner Merkur“ soll Breno am Montag, also wenige Stunden vor dem Brand, nach dem Training wieder einmal über massive Knieschmerzen geklagt haben. Der Brasilianer, der in der jüngsten Vergangenheit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, sei frustriert nach Hause gefahren und habe sogar Ängste um seine Karriere gehabt. Der Abwehrspieler wurde nicht nur vom Bayern-Sportpsychologen Philipp Laux betreut, sondern soll nach Angaben der Zeitung auch einmal das Münchner Max-Planck-Institut aufgesucht haben.

„Überrascht“ reagierte der deutsche Rekordmeister auf die schweren Vorwürfe gegen seinen Spieler. Eine inhaltliche Stellungnahme zu dem Ermittlungsverfahren lehnte der Verein, in dessen Diensten Breno seit Anfang 2008 steht, aber ab. „Da der FC Bayern keine weiteren Informationen dazu besitzt, können wir uns dazu nicht äußern“, hieß es in der Mitteilung.

Auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes wollte sich zu dem schweren Verdacht nicht äußern. „Ich möchte da nicht spekulieren. Ich habe keine Fakten. Ich bin nicht dabei gewesen“, betonte der Coach in der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen.

Um kurz nach Mitternacht war der Brand in der Nacht zum vergangenen Dienstag in der Villa des Brasilianers ausgebrochen und hatte einen Millionenschaden angerichtet. Breno hielt sich zum Zeitpunkt des Brandes im Haus auf, seine Ehefrau Renata und deren drei Kinder waren nicht daheim. Der Bayern-Profi erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung. Nach Angaben des FC Bayern hat das Ehepaar den gemeinsamen Sohn Pietro, die beiden älteren Kinder sollen aus einer früheren Beziehung seiner Ehefrau stammen.

Breno war vor dreieinhalb Jahren zum Rekordmeister gewechselt, konnte sich dort aber bisher nicht gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. In der Rückrunde der Spielzeit 2009/10 wurde der Innenverteidiger an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen. Dort erlitt Breno aber nach nur wenigen Spielen einen Kreuzbandriss und fiel bis zum Saisonende aus. Auch danach hatte er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.

Der FC Bayern sicherte dem jungen Profi seine Unterstützung zu. Sofort nach Bekanntwerden des Brandes hätten sich die Verantwortlichen des Vereins „rund um die Uhr um Breno und seine vierköpfige Familie gekümmert“, hieß es. „Wir werden dies auch weiterhin tun“, kündigte der Rekordmeister an.