Heynckes: Kein Pardon mit Bayer beim Wiedersehen
München (dpa) - Wiedersehen macht Freude - aber nur bei einem sportlichen Erfolg. Jupp Heynckes fiebert dem „besonderen Spiel“ gegen Bayer Leverkusen entgegen, verschonen will der Bayern-Trainer seinen Ex-Club jedoch nicht.
„Die zwei Jahre bei Bayer waren eine Zeit, die aus meiner Sicht unvergessen ist. Vom neunten Platz haben wir uns im ersten Jahr auf den vierten hochgearbeitet, dann sind wir Vizemeister geworden. Wir haben wunderbar zusammengearbeitet. Ich freue mich, alle wiederzutreffen, aber 90 Minuten legen wir das beiseite“, sagte Heynckes..
Im Topspiel der Fußball-Bundesliga am Samstagabend will der 66-Jährige mit dem FC Bayern „da weitermachen, wo wir auf Schalke aufgehört haben“. Dominant, siegreich und wieder ohne Gegentor. „Wir haben große Ziele“, betonte Heynckes: „Deshalb darf man in unserem Job nie nachlassen, nicht mal einen Millimeter.“
Der letzte Leverkusener Sieg datiert vom 21. Oktober 1989 - ein Alptraum. Aber vielleicht macht den Bayer-Profis Mut, dass auch beim Münchner 0:1 vor fast 22 Jahren Jupp Heynckes als Trainer auf der Bayern-Bank saß. Solche Statistiken interessieren den erfahrenen Heynckes jedoch nicht, ebenso mag er Leverkusen nicht an der jüngsten 1:4-Heimpleite gegen den rheinischen Rivalen 1. FC Köln messen. „Das war ein Unfall.“ Heynckes rechnet vielmehr mit einem hochmotivierten Gegner: „Ich weiß, wie weh so eine Derby-Niederlage tut.“
Sein Nachfolger in Leverkusen, Robin Dutt, muss unter anderem auf den gesperrten Nationalspieler André Schürrle und den Ex-Münchner Michael Ballack (Grippe) verzichten. Trotzdem werde sich Bayer nicht kampflos ergeben, versprach Dutt: „Warum sollen wir nicht punkten? Wir fahren nicht als Fallobst nach München.“ Der Rückstand des Vizemeisters auf die Bayern würde bei einer Niederlage auf acht Punkte anwachsen.
Die heile Bayern-Welt kann auch der Wirbel um den Hausbrand von Breno und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den 21 Jahre alten Brasilianer wegen schwerer Brandstiftung nicht erschüttern. Sportlich spielt Abwehrmann Breno momentan ohnehin keine Rolle. Anders Mario Gomez und Arjen Robben - die beiden Leistungsträger stehen nach Verletzungen wieder zur Verfügung, wie Heynckes vor dem Abschlusstraining berichtete: „Das ist sehr erfreulich.“
Gomez dürfte nach seinen Adduktorenproblemen gleich wieder in der Startelf stehen. Robben soll nach etwas mehr als einem Monat Pause wegen einer Schambeinentzündung wieder auf der Bank Platz nehmen. Wenn das der Fall wäre, „haben wir alles richtig gemacht mit ihm“, betonte Heynckes: „So eine Verletzung kann auch langwierig sein.“