Heynckes zu Rangnick: „Stärke in der Schwäche“
München (dpa) - Bayern-Trainer Jupp Heynckes hat seinem Kollegen Ralf Rangnick großen Respekt für das öffentliche Bekenntnis zu seinem Erschöpfungssyndrom und dem Rücktritt beim FC Schalke 04 gezollt.
„Das halte ich für gut, wenn ein Trainer wie Ralf Rangnick in der Schwäche Stärke zeigt. Das ist nicht einfach in so einer exponierten Position“, erklärte Heynckes in München.
Der Beruf des Fußballtrainers habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert, betonte der 66-Jährige. Alles sei „intensiver“ und „umfangreicher“ geworden, dazu habe die öffentliche Aufmerksamkeit stark zugenommen. Man brauche ein gutes Trainerteam, einen guten Draht zur Vereinsführung und müsse vieles delegieren können. „Und ganz wichtig ist, dass man den Beruf liebt. Sie müssen positiven Stress haben, der Job muss Spaß machen“, sagte Heynckes. „Und man sollte sich nicht allzu wichtig nehmen. Dann kann man auch Rückschläge besser verkraften“, empfahl Heynckes seinen Kollegen.
Aus seiner 30-jährigen Trainererfahrung weiß Heynckes auch, dass es wichtig sei, Pausen einzulegen. Er plädiere darum schon seit längerem auch „grundsätzlich“ dafür, „dass ein Trainer in einer Saison nicht zwei Clubs trainiert“. Rangnick war entgegen seinen ursprünglichen Plänen schon in der Rückrunde der vergangenen Saison beim FC Schalke eingestiegen, nachdem er in der Winterpause bei 1899 Hoffenheim vorzeitig ausgeschieden war.