Brenos Haftstrafe wird zur Bewährung ausgesetzt
München (dpa) - Frohe Weihnachtsbotschaft für den früheren FC Bayern-Profi Breno: Nach fast zweieinhalb Jahren Haft kommt der wegen schwerer Brandstiftung verurteilte Brasilianer rechtzeitig zu den Festtagen endgültig auf freien Fuß.
Nach Verbüßung von zwei Dritteln werde die Haftstrafe gegen den 25-Jährigen am 20. Dezember zur Bewährung ausgesetzt, teilte Gerichtssprecherin Barbara Stockinger in München mit. „Das ist mein schönstes Geschenk. Ich bin überglücklich“, zitierte die „Bild“-Zeitung den Fußballer. Breno wird nach Angaben seines Verteidigers Sewarion Kirkitadse das Weihnachtsfest in seiner Heimat verbringen. „Er wird unverzüglich freiwillig nach Brasilien ausreisen“, sagte Kirkitadse der Deutschen Presse-Agentur.
Breno, der im Alter von 18 Jahren als großes Abwehr-Talent nach Deutschland gekommen war, hier aber nie richtig Fuß fassen konnte, hatte im September 2011 die von ihm angemietete Villa im Münchner Nobel-Vorort Grünwald in Brand gesteckt. Im Juli 2012 wurde er deswegen wegen schwerer Brandstiftung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Am vergangenen Dienstag hatte sich die Strafvollstreckungskammer des Landgerichts München I in einer nicht-öffentlichen Anhörung mit der möglichen Aussetzung der Haftstrafe zur Bewährung befasst. Nun setzte die Kammer die Strafe unter Auflagen zur Bewährung aus. Einzelheiten zu den Auflagen wollte Gerichtssprecherin Stockinger nicht mitteilen.
Der spektakuläre Prozess vor dem Münchner Landgericht hatte einen tiefen Einblick in das Seelenleben des jungen Profis gewährt. Immer neue Verletzungen warfen den Abwehrspieler, der mit großen Hoffnungen seiner Heimat den Rücken gekehrt hatte und für eine Ablöse von zwölf Millionen Euro nach Deutschland gekommen war, wiederholt zurück. Inmitten der scheinbar so sorgenfreien Luxus-Welt des Fußballs hatte der Brasilianer mit Depressionen und Alkoholproblemen zu kämpfen.
Schließlich steckte Breno die von ihm angemietete Villa in Brand. „Ich möchte mich für diese Nacht entschuldigen“, sagte der Familienvater, der mit vollständigem Namen Breno Vinicius Borges heißt, am Ende seines Prozesses. Auch bei seinen Kindern, „für die ich kein gutes Vorbild war“, entschuldigte er sich.
Breno landete hinter Gittern, erst nach 13 langen Monaten gab es für den jungen Brasilianer im August 2013 einen ersten Hoffnungsschimmer. Als Freigänger durfte er in der Nachwuchsabteilung des deutschen Fußball-Rekordmeisters mitarbeiten. „Einer aus der großen Bayern-Familie hat große Probleme“, erklärte damals Uli Hoeneß.
Der war da noch Bayern-Präsident - und hofft nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung nun darauf, möglicherweise mit Beginn des neuen Jahres Freigänger zu werden.