Rechte Anhänger BVB entzieht Fanclub die Lizenz

Mitglieder der „Borsig-Borussen“ sollen auf einer Nazi-Demo gesehen worden sein.

Rechte Anhänger: BVB entzieht Fanclub die Lizenz
Foto: Witters

Dortmund. Der Bundesligist Borussia Dortmund hat einem Fanclub wegen Kontakten zur rechten Szene die Lizenz entzogen. Ab sofort darf die Gruppierung namens „Borsig Borussen“, der nach eigener Aussage BVB-Anhänger aus Dortmund, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern angehören, das Vereinslogo sowie den Namen nicht mehr nutzen und hat keinen bevorzugten Zugang mehr zu Heimspiel- oder Dauerkarten.

Der Grund für das strikte Vorgehen des BVB: Mitglieder der 2004 gegründeten und 2011 umbenannten „Borsig Borussen“ haben nach Erkenntnissen des Vereins am 28. März an einer großen Demonstration der Partei „Die Rechte“ in Dortmund teilgenommen.

Ein Vertreter der Fangruppe war am Dienstag für unsere Zeitung nicht zu erreichen. Gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung hatte er bestätigt, dass drei Mitglieder des Fanclubs dort waren. „Das war blöd und wir haben uns entschuldigt“, sagte er der Zeitung. Gleichzeitig ist der Ausschluss derzeit vieldiskutiertes Thema auf einem einschlägigen Nachrichten-Portal der rechten Dortmunder Szene. Diese ist in der Ruhrgebietsstadt stark ausgeprägt, unter anderem sitzen drei rechte Gruppierungen im Stadtrat.

Borussia Dortmund hatte erst 2013 die Stadionverordnung verschärft, um rechtsradikale Banner und Parolen zu unterbinden. Von Fanclubs verlangt der Bundesligist, dass sie in ihrer Satzung „ein klares Statement gegen Gewalt, Rassismus und Diskriminierung“ setzen.

Eine Sprecherin des Fußballclubs wollte sich am Dienstag nicht näher zu dem Vorfall äußern. Sie bestätigte aber die Echtheit eines Schreibens, das derzeit im Internet kursiert. Darin teilte der BVB allen Mitgliedern der „Borsig-Borussen“ bereits am Freitag mit, dass ihre Vereinigung nicht weiter als offizieller Fanclub geführt wird. Zitat: „Borussia Dortmund steht für Vielfalt, Toleranz und distanziert sich ganz klar von Rassismus und Diskriminierung jeder Art.“

Am Dienstag verwendete der Fanclub nach wie vor Logo und Namen des Vereins auf seiner Internetseite.