Borussia Dortmund BVB nach Anschlag auf Mannschaftsbus "in Schockstarre"

Nach der Explosion dreier Sprengsätze am Mannschaftsbus des BVB wurde das Champiosleague-Spiel gegen AS Monaco am Dienstagabend abgesagt. Abwehrspieler Marc Bartra wurde verletzt.

Kurz nach der Abfahrt der Mannschaft von Dortmund vom Hotel zum Stadion sind in der Nähe des Mannschaftsbusses drei Sprengsätze explodiert. Der BVB-Bus wurde nach Vereins-Angaben an zwei Stellen beschädigt. BVB-Spieler Bartra ist bei der Explosion verletzt worden.

Foto: Ina Fassbender

Dortmund. Fußball-Fans haben sich auf einen unterhaltsamen Champions-League-Abend gefreut, was blieb, war der blanke Horror: Nach drei Explosionen am Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am Dienstagabend vor dem Spiel auf dem Weg ins Stadion ist das Champions-League-Spiel gegen AS Monaco abgesagt worden. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Dienstagabend mit. Die Partie soll nun am Mittwoch um 18.45 Uhr stattfinden, ob es aber tatsächlich dazu kommen wird, war am Dienstagabend noch fraglich.

Kurz nach der Abfahrt des Fußball-Bundesligisten vom Hotel zum Stadion waren in der Nähe des Mannschaftsbusses Sprengsätze explodiert. Das teilte die Polizei in Dortmund mit. Der BVB-Bus wurde nach Vereinsangaben an zwei Stellen beschädigt. Scheiben waren zersprungen, der spanische Abwehrspieler Marc Bartra, der im Kader gestanden hätte, verletzte sich und wurde am Abend noch im Krankenhaus behandelt. Über seinen Gesundheitszustand waren zunächst keine weiteren Informationen zu bekommen, später stellte sich heraus, dass Bartra an der Hand verletzt wurden.

Sprengsätze sollen in Hecke deponiert worden sein

Die Sprengsätze befanden in einer Hecke am Straßenrand in der vom Fahrer abgewandten Seite — ungefähr zehn Kilometer vom Stadion entfernt auf der Wittbräucker Straße. Laut BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat die Explosion auf der Seite stattgefunden, wo Dortmunds Trainer Thomas Tuchel Platz genommen hatte. Der Trainer sei geschockt, aber unverletzt, hieß es aus BVB-Kreisen.

Stadionsprecher Norbert Dickel informierte die Fans vor Ort: „Es besteht jetzt hier im Stadion kein Grund zur Panik“, sagte Dickel, der von einem „gravierenden Zwischenfall“ sprach. „Bombenexplosion am Mannschaftsbus am Mannschaftshotel. Spieler in Sicherheit. Keine Gefahr im und am Stadion. Weitere Infos folgen. #bvbasm“ twitterte der Fußball-Bundesligist. „Bitte warten Sie auf offizielle Informationen und unterlassen Gerüchte und Spekulationen. Damit unterstützen Sie uns sehr“, twitterte die Polizei.

BVB gegen AS Monaco abgesagt: Explosionen an Mannschaftsbus
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Fans blieben ruhig

Augenzeugenberichten zufolge verhielten sich die Fußball-Anhänger im Stadion ruhig und warteten ab, ob es tatsächlich zu einer Spielabsage kommen würde. Die Fans von Monaco verhielten sich glänzend und unterstützten die Gastgeber mit „Dortmund, Dortmund“-Gesängen. Die 65 000 Fans verließen die Signal Iduna Arena nach der Absage gegen 20.30 Uhr in einem geordneten Verfahren, ihre Karten behalten Gültigkeit.

Der Ort der Explosionen in Dortmund wurde am Abend weiträumig abgesperrt. Der Bus blieb vorerst am Unfallort, die Polizei setzte Drohnen ein, um zu prüfen, ob es weitere Sprengkörper gibt. Die Mannschaft sollte mit einem anderen Bus zum Stadion gebracht werden. Dort, in der Arena, sei niemand in Gefahr gewesen, sagte Stadionsprecher Dickel per Mikrofon. „Hier sind sie absolut sicher. Wir bitten Sie, Ruhe zu bewahren“, sagte Dickel den Anwesenden.

Am Abend stand noch nicht fest, wer hinter dem Anschlag steckt.