BVB sucht nach Götze-Ersatz - Hamburgs Son im Gespräch
Dortmund (dpa) - Was nun? Der Transfer von Mario Götze im Sommer zum FC Bayern München setzt die Dortmunder Vereinsführung unter Zugzwang. Schon einen Tag nach der überraschenden und schmerzlichen Nachricht blühen die Spekulationen, wie das Fußball-Juwel ersetzt werden kann.
Zudem geht bei vielen Fans die Sorge um, dass die Entscheidung des Jung-Nationalspielers auch andere BVB-Profis animieren könnte, dem Ruf des Geldes zu folgen.
Zwar waren Trainer Jürgen Klopp und die Vereinsspitze knapp eineinhalb Wochen eher als die Öffentlichkeit über die Pläne des Nationalspielers informiert, tun sich bei der Verarbeitung der anstehenden Trennung aber noch immer schwer. „Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie hilft beim Heilen auf jeden Fall“, kommentierte Klopp.
Eigentlich ist die Borussia seit Jahren daran gewöhnt, namhafte Leistungsträger zu verlieren. Doch anders als bei Nuri Sahin (2011) und Shinji Kagawa (2012) hinterließ die Nachricht vom Götze-Wechsel tiefe Spuren. Nicht nur, weil der erst 20 Jahre alte Ausnahmekicker das prominenteste Gesicht des hochgelobten Dortmunder Jugendstils war. Darüber hinaus könnte der Götze-Transfer zum Fanal werden.
Sicher ist der Weggang von Robert Lewandowski im Sommer 2014. Einem Wechsel des polnischen Nationalstürmers bereits zum Ende dieser Saison wird Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nach dem Verlust von Götze wohl nicht zustimmen.
Mats Hummels und Ilkay Gündogan gelten als mögliche Wunschspieler des FC Barcelona. Demnach soll Hummels als Nachfolger von Routinier Carles Puyol (35) aufgebaut werden. An Mittelfeldspieler Gündogan schätzen die Katalanen, dass er über ähnliche Fertigkeiten wie der 33 Jahre alte Xavi verfügt. Meldungen, nach denen die Bayern nach Götze nun auch den bis 2017 an den BVB gebundenen Hummels für die kommende Saison verpflichten wollen, dementierte Vater und Berater Hermann Hummels im „Express“: „Da ist nichts dran.“
Die Rekordeinnahme von 37 Millionen Euro für Götze spendet der BVB-Spitze nur bedingt Trost, hilft aber bei der Suche nach Alternativen. Genau wie die üppigen Erträge aus der diesjährigen Champions League in Höhe von rund 55 Millionen Euro. In den Medien werden Kevin de Bruyne (Bremen), Heung-Min Son (Hamburg), Christian Eriksen (Ajax Amsterdam), Christian Benteke (Aston Villa) oder Patrick Herrmann (Mönchengladbach) als mögliche Dortmunder Neuzugänge gehandelt.
Selbst der Transfer eines sündhaft teuren Stars wie Edin Dzeko (Manchester City), dem schon vor Wochen Kontakte zum BVB nachgesagt worden waren, erscheint angesichts der vollen Dortmunder Kassen nicht mehr vollends unrealistisch. Doch allen Beteiligten ist klar, dass ein Jahrhunderttalent wie Götze nicht ohne Reibungsverlust ersetzbar ist. Die Klopp-Klage erscheint da nur allzu verständlich: „Mario ist ein außergewöhnlicher Spieler, den wir gerne hierbehalten hätten.“