Daum stiehlt sogar Magath die Show

Wolfsburg (dpa) - Felix Magath blieb nur die ungewohnte Nebenrolle. Trotz seines Heimdebüts musste der zurückgekehrte Meistertrainer des VfL Wolfsburg die große Aufmerksamkeit einem anderen überlassen - Christoph Daum.

Nach 695 Tagen Abstinenz betrat der egozentrische Fußball-Lehrer wieder die Bühne Bundesliga und stand schon vor dem Anpfiff im Mittelpunkt des Interesses.

Die Mehrheit der Fotografen und Kameraleute erkor Daum zum Hauptdarsteller, belagerte ihn minutenlang. Magath saß schon längst gemütlich auf der Bank, als der neue Frankfurter Coach noch im Blitzlichtgewitter stand - und sich erfolgreich bemühte, keine Miene zu verziehen.

„Das Willkommen war überwältigend“, sagte Daum, der einen blauen Trainingsanzug für seine Liga-Rückkehr gewählt hatte. Das passe besser zum Abstiegskampf, lautete die Begründung in typisch Daumscher Logik. Magath trug hingegen wie gewohnt einen dunklen Business-Anzug, der auch jedem VW-Manager gut stehen würde.

Während des Spiels hielt sich Daum lange zurück. Doch je länger die Partie dauerte, je hektischer sie wurde, desto häufiger sprang er auf - um schließlich die Fassung zu verlieren, als VfL-Stürmer Mario Mandzukic ihm mit dem 1:1 den Traum-Einstand vermasselte. Gestikulierend, schreiend, mit verzerrtem Gesicht tobte er vor der Bank. Am Ende stahl im doch noch ein Wolfsburger die Show.