Der Wirrwarr um Ribéry

Bleibt der Franzose? Oder lässt der FC Bayern ihn doch gehen? Die Führungsetage ist sich nicht einig.

München. Der Millionen-Poker um Franck Ribéry wird immer verrückter. Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München hat am Mittwoch einen Bericht der "Sport Bild" über die Freigabe für den Franzosen als falsch und unwahr zurückgewiesen und weist in einer Presseerklärung auf eine einstimmige Entscheidung des Vorstands hin, wonach Ribéry nicht zum Verkauf steht.

"Es gab und gibt keinerlei Beschluss des Aufsichtsrates, der das Thema eines Verkaufs des Spielers Franck Ribéry beinhaltet", teilte die Führungsetage der Bayern mit. Ungeachtet des Wirbels um den Dribbelkünstler lässt Real Madrid nicht locker. Spaniens Rekordmeister Real Madrid bietet inzwischen 55 Millionen Euro für Ribéry.

Nach Informationen der "Sport Bild" soll der französische Nationalspieler trotz des jüngsten Machtworts von Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge die Bayern bei einer entsprechenden Ablöse verlassen dürfen. "Wir haben bei der letzten Sitzung das Thema Ribéry besprochen und sind uns alle einig: Wenn er unbedingt gehen will, werden wir uns mit dem Thema beschäftigen", zitierte die Zeitschrift Präsident und Aufsichtsrats-Chef Franz Beckenbauer. Dazu stellte der Vorstand am Mittwoch fest: Der Transfer eines Spielers bedürfe keiner Genehmigung durch den Aufsichtsrat.

Während Ribéry samt Familie und Berater auf Ibiza Ferien macht, geben die Bayern im Transfer-Theater um den 26 Jahre alten Franzosen immer neue Rätsel auf. Am Dienstag sprach sich Rummenigge entschieden gegen eine vorzeitige Auflösung des bis 2011 gültigen Vertrags aus: "Wir haben nicht die Absicht, Ribéry zu verkaufen." Jetzt sollen die Münchner angeblich wieder zu Verhandlungen bereit sein.

Mit Real, dem FC Barcelona, FC Chelsea und Manchester United sind vier europäische Topclubs hinter dem kleinen Franzosen her. Madrid lässt nicht locker und erhöhte laut "AS" sein Angebot. Präsident Florentino Perez will 55 Millionen Euro für Ribéry locker machen, als Draufgabe sollen die Niederländer Wesley Sneijder und Rafael van der Vaart zum FC Bayern München wechseln.

Auch wenn sogar schon von 100 Millionen Euro Ablöse die Rede ist, würde Beckenbauer Ribéry nur ungern ziehen lassen. "Mit Diego verlässt bereits eine Attraktion die Liga", sagte der Bayern-Präsident. "So viele Höhepunkte bleiben der Liga dann nicht mehr. Die ganz Liga würde leiden." Auch Bayerns Chef-Berater Paul Breitner hofft auf den Verbleib des Franzosen. "Für mich wäre es das Schönste, wenn Ribéry beim FC Bayern bliebe", sagte er der "Bild"-Zeitung.