Derbyfieber im Revier - Köln setzt auf Schaefer
Düsseldorf (dpa) - Mit drei hochspannenden Derbys wird am Wochenende der Schlussspurt in der Fußball-Bundesliga eingeleitet.
Im 80. Revier-Duell bei Schalke 04 geht es für Borussia Dortmund um einen weiteren großen Schritt Richtung Titel, im 80. rheinischen Derby gegen Borussia Mönchengladbach kehrt Frank Schaefer zurück auf die Trainerbank des 1. FC Köln und im 48. Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Hannover 96 geht es für die Gastgeber um die Existenz in der Liga. Im Abstiegskampf kann die erste Entscheidung fallen: Verliert der 1. FC Kaiserslautern am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg und gewinnt Hertha gleichzeitig in Leverkusen, stehen die Pfälzer als erster Absteiger fest.
Nur drei Tage nach dem Gigantentreffen mit dem FC Bayern München wartet auf Spitzenreiter Borussia Dortmund die nächste schwere Prüfung beim Nachbarn Schalke 04. BVB-Trainer Jürgen Klopp weiß, was sein Team erwartet. „Die wollen uns in die Suppe spucken“, meinte der Coach. Ein weiterer Erfolg für die Dortmunder wäre wohl der entscheidende Schritt zum Titel. Auch die Schalker wollen ihre gute Ausgangsposition auf Rang drei verteidigen. Manndecker Christoph Metzelder weiß zudem um die Bedeutung des Spiels für die Anhänger. „Für manche Fans ist es wichtiger, das Derby zu gewinnen als den Titel zu holen.“
Der 1. FC Köln hat drei Tage vor dem Derby in Mönchengladbach noch einmal den Trainer gewechselt und sich nach langem Hin und Her doch von Stale Solbakken getrennt. Bis zum Saisonende soll Frank Schaefer wie im Vorjahr den Club aus der prekären Situation führen. Am Freitagvormittag leitete der FC-Jugendkoordinator erstmals das Training im Stadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Allerdings: Beide Derbys gegen Gladbach gingen in der vergangenen Saison unter Schaefer mit 0:4 und 1:5 klar an die Borussia. Beide Clubs haben an ihre Fans appelliert, auf Gewalt zu verzichten. Ein großes Sicherheitsaufgebot soll dafür Sorgen, dass die Risiko-Partie friedlich über die Bühne geht.
Mit nur einem Sieg aus den letzten neun Spielen steht der Hamburger SV mit dem Rücken zur Wand und nur zwei Punkte vor dem Relegationsplatz. „Am Samstag muss jeder im Stadion merken, auch die Hannoveraner, dass da eine Mannschaft gegen den Abstieg spielt“, fordert HSV-Chefcoach Thorsten Fink vor der Partie gegen Hannover. Sportchef Frank Arnesen erkannte: „Wir haben nur noch Endspiele.“ Für Hannover geht es um die Europa-League-Qualifikation, allerdings muss das Team im Saisonendspurt auf den zuletzt starken Mame Diouf verzichten.
Im Existenzkampf benötigen Hertha BSC und der FC Augsburg in schweren Auswärtsspielen dringend Punkterfolge. Dabei müssen die ohnehin von großen Verletzungssorgen geplagten Berliner in Leverkusen auch noch Abwehrspieler Roman Hubnik ersetzen. Manager Michael Preetz sprach angesichts der dünnen Personaldecke von „außergewöhnlichem Pech“. Auch der FC Augsburg muss nach zuletzt zwei Niederlagen und als schlechteste Auswärtsmannschaft beim VfL Wolfsburg bestehen. Manager Andreas Rettig machte dem Team Mut. „Es ist jetzt ein Spieltag weniger, und wir haben den Abstand nach unten gehalten“.