DFB will Bochum-Cottbus-Match „untersuchen“
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Wirbel um eine angebliche Wett- und Spielmanipulation bei der Bundesliga-Partie VfL Bochum gegen Energie Cottbus in der Saison 2008/2009 wird nun doch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) aktiv.
„Man muss zwar Verdachtsmomente aus dem kriminellen Milieu mit Distanz betrachten. Der Kontrollausschuss wird jedoch die Meldungen genau verfolgen, das fragliche Spiel nach eventuellen Unregelmäßigkeiten untersuchen“, kündigte DFB-Präsident Theo Zwanziger in der „Bild“-Zeitung an.
DFB-Sprecher Ralf Köttker bestätigte auf dpa-Anfrage, dass sich der Verband mit dem Fall beschäftige. „Der Kontrollausschuss wird das vorliegende Material sichten und steht dabei in engem Kontakt zur Staatsanwaltschaft in Bochum“, sagte Köttker. Noch am Vortag galt eine DFB-Untersuchung des Falls als eher unwahrscheinlich.
Für Energie Cottbus ist dieser Schritt überfällig. „Wir sind erstaunt, dass sich der DFB in besagter Angelegenheit nicht mit unserem Verein austauscht und Kontakt aufnimmt“, sagte Energie-Präsident Ulrich Lepsch der dpa, „den vorliegenden Verdachtsmomenten nachzugehen, ist das mindeste, was man angesichts der etwaigen Tragweite erwarten kann.“
Pressesprecher Christian Schönhals vom VfL Bochum sagte: „Wenn der DFB der Sache nachgehen will, wird er alles, was er zur Unterstützung braucht, vom VfL Bochum bekommen.“
Das italienische Sport-Fachblatt „Gazzetta dello Sport“ hatte in der vergangenen Woche aus Anti-Mafia-Ermittlungsakten zitiert, in denen ein Ex-Profi damit prahlt, den Ausgang der Partie zwischen Bochum und Cottbus (3:2) am 28. Februar 2009 schon vor dem Abpfiff gewusst zu haben.
Das entscheidende Tor fiel damals elf Minuten vor Schluss durch einen umstrittenen Foulelfmeter. Der damalige Schiedsrichter Markus Schmidt aus Stuttgart erklärte in mehreren Zeitungen: „Mir ist damals nichts aufgefallen, mehr kann ich dazu nicht sagen.“ Cottbus stieg am Ende der Saison aus der 1. Liga ab.