Diese Bundesliga-Teams sind hinter den eigenen Ansprüchen

Düsseldorf (dpa) - Vier Spieltage vor dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga herrscht bei einigen Vereinen höchste Alarmbereitschaft. Der HSV, Stuttgart und Frankfurt holten zuletzt kaum Punkte und zittern um den Klassenerhalt.

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Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach verlieren im Kampf um die Champions-League-Plätze immer mehr an Boden. Und der VfL Wolfsburg bleibt seit Wochen unter seinen Möglichkeiten und dürfte in Europa in der kommenden Saison komplett fehlen.

Ein Überblick zu den Brennpunkten der Liga:

EINTRACHT FRANKFURT: Die Eintracht steht vor ihrem fünften Abstieg. Nur ein Sieg aus den vergangenen zwölf Spielen und zwei Tore aus den vergangenen neun sagen alles. Niko Kovac („Es wird immer schwieriger“) hat bisher nicht für die Wende sorgen können und wirkt in der Krise zunehmend machtlos. „Wir stehen absolut mit dem Rücken zur Wand“, sagt der scheidende Vorstandschef Heribert Bruchhagen. Weiterhin offen ist, ob der verletzte Torjäger Alex Meier (Knieoperation) nochmal eingreifen kann.

VFB STUTTGART: Es sollte alles so schön sein beim VfB Stuttgart. Nach der Beurlaubung von Alexander Zorniger fanden die Schwaben unter Trainer Jürgen Kramny zurück in die Spur. Zum Start in die Rückrunde schaffte der VfB vier Siege in Serie, einige Spieler träumten anschließend sogar von der Qualifikation für die Europa League. Doch den Träumen folgte die Ernüchterung. Nach fünf Spielen ohne Sieg ist Kramnys Team jetzt wieder mitten im Abstiegskampf. Nur noch zwei Punkte trennen die Stuttgarter vom Relegationsrang.

HAMBURGER SV: Beim HSV geht die Angst um. Nach zwei Jahren mit Relegationsspielen in Serie könnte es das Team wieder erwischen. In der Tabelle sind es nur noch drei Punkte auf Platz 16. Den hat momentan Nordrivale Bremen inne. Und am Freitag (20.30 Uhr) kommt Werder in das Volksparkstadion. Der Trend bei den Hamburgern weist nach unten. Trainer Bruno Labbadia muss seine Profis erneut auf Abstiegskampf einstellen. Dabei drohen einige Profis (Ekdal, Lasogga, Müller) verletzt auszufallen. Torhüter Adler ist zudem gesperrt.

FC SCHALKE 04: Nur ein Punkt aus den letzten drei Spielen, dazu die Diskussionen um Trainer André Breitenreiter und den Personalwechsel im Management - Schalke kommt mal wieder nicht zur Ruhe. Die Debatte um die Wachablösung von Sportchef Horst Heldt durch den Mainzer Christian Heidel erhielt zuletzt neuen Zündstoff. Heldt empfahl seinem Nachfolger, nicht öffentlich darüber zu sprechen, ob sein Vertrag auf Schalke am 1. Juni beginne oder ob Heidel schon vom 16. Mai an „zuständig“ sei. Die Qualifikation für die Champions League wird für den Tabellensiebten bei vier Punkten Rückstand auf Rang vier und sechs Zählern auf Platz drei immer unrealistischer.

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH: Zu Hause eine Macht, auf fremdem Platz an Harmlosigkeit kaum zu überbieten - die Borussia bringt sich durch ihre eklatante Auswärtsschwäche womöglich um eine weitere Champions-League-Teilnahme. Das Team von Trainer André Schubert verlor sogar beim Tabellenletzten Hannover 96 mit 0:2. Der letzte Auswärtserfolg liegt fast ein halbes Jahr zurück (4:1 bei Hertha BSC). Alle müssten wieder mehr investieren, forderte Manager Max Eberl: „Das kommt nicht von Laberei.“

VFL WOLFSBURG: Für den VfL Wolfsburg scheint der Zug nach Europa abgefahren. „Das ist eine Katastrophe, ganz klar. Das ist unser Anspruch, deshalb wurden wir geholt“, beklagte Nationalspieler André Schürrle nach dem 2:3 bei Werder Bremen. Zum siebten Mal nacheinander verpassten die Niedersachsen im Anschluss an ein Champions-League-Spiel den Sieg in der Bundesliga. Mit nur 39 Punkten haben sie als Tabellen-Achter nichts mehr in der eigenen Hand. Manager Klaus Allofs kündigte schon Veränderungen im Kader an, Trainer Dieter Hecking darf aber bleiben.