Eintracht holt Russ - 18 Spieler beim Trainingsauftakt

Frankfurt/Main (dpa) - Am Ende ging alles ganz flott: Pünktlich zum Trainingsauftakt hat Eintracht Frankfurt die Rückkehr von Marco Russ perfekt gemacht.

Der Abwehrspieler löste seinen Vertrag beim Ligarivalen VfL Wolfsburg auf und unterschrieb beim hessischen Fußball-Bundesligisten einen neuen Kontrakt bis zum 30. Juni 2016. „Es war mein größter Wunsch, von Anfang an dabei zu sein und nicht erst später reinzuspringen. Das hat gut geklappt, deshalb bin ich sehr zufrieden“, sagte Russ nach der ersten Trainingseinheit.

Der 27-Jährige, der schon von 2004 bis 2011 das Eintracht-Trikot getragen hatte und in der Rückrunde der Vorsaison bereits vom VfL ausgeliehen war, gab verbal gleich Vollgas. „Ich will Stammspieler sein. Dafür arbeite ich. Wenn ich die Vorbereitung durchziehe, wird es schwer, an mir vorbeizukommen“, formulierte Russ seinen Anspruch.

Auch mit der Eintracht verfolgt Russ hohe Ziele. „Zufriedenheit ist schädlich. Wir wollen an die erfolgreiche Vorsaison anknüpfen. Wir müssen uns als Mannschaft beweisen und die Dreifachbelastung meistern“, sagte Russ.

Trainer Armin Veh durfte zur ersten Trainingseinheit vor rund 1000 Fans neben Russ auch die drei anderen Neuzugänge Jan Rosenthal, Johannes Flum (beide SC Freiburg) und Felix Wiedwald (MSV Duisburg) begrüßen. Mit dabei waren zudem Torwart-Oldie Oka Nikolov, der künftig für Philadelphia Union in der amerikanischen Profiliga spielt, und Olivier Occean. Der vor einem Jahr von der SpVgg Greuther Fürth geholte Stürmer hat in Frankfurt keine Zukunft und darf sich einen neuen Verein suchen. „Wenn er keinen neuen Club findet, bleibt er. Davon gehe ich aber nicht aus“, sagte Veh.

Der Erfolgstrainer will in der Sommerpause auf jeden Fall noch zwei neue Stürmer holen. „Je schneller, umso besser“, meinte Veh. An Spekulationen über mögliche Kandidaten wie den Tschechen Vaclav Kadlec wollte er sich jedoch nicht beteiligen. „Es macht keinen Sinn, über Namen zu diskutieren, an denen wir interessiert sind. Das wäre ohnehin kontraproduktiv“, sagte Veh, „denn es bringt uns nur Nachteile.“

Zum Trainingsauftakt musste Veh noch auf einige Leistungsträger verzichten. Sebastian Rode, Carlos Zambrano und Takashi Inui durften ihren Urlaub nach internationalen Verpflichtungen verlängern. Auch Bamba Anderson steigt nach einer Knieoperation erst später in die Vorbereitung ein.

Konkrete Saisonziele wollte Veh nach der überragenden Aufstiegssaison mit Rang sechs und der Teilnahme an der Europa League nicht vorgeben. „Das bringt nichts“, erklärte er. Russ ist zumindest „zuversichtlich, dass wir nicht einbrechen.“