VfL-Kader noch nicht komplett - Diego soll bleiben

Wolfsburg (dpa) - Nach den großen Einkaufstouren der Vergangenheit, vollmundig vorgetragenen Zielen und bitteren Realitäten im Kampf gegen den Abstieg sind sie bescheiden geworden beim VfL Wolfsburg.

Die alljährliche Runderneuerung des Kaders fällt in diesem Sommer aus.

Neue Spieler sollen zwar noch kommen, aber nicht um jeden Preis - auch Superstar Diego soll gehalten werden. Für eine Zielvorgabe sei es allerdings noch zu früh, befanden die gut gelaunten VfL-Macher Dieter Hecking und Klaus Allofs beim Trainingsstart des Fußball-Bundesligisten. „Die Ausrichtung ist, mittelfristig wieder ins internationale Geschäft zu kommen“, ließ sich Manager Allofs zumindest entlocken. „Wir sagen aber nicht, dass wir jetzt Fünfter oder Sechster werden wollen.“

Hecking wünscht sich noch gezielte Verstärkungen, kennt aber die finanziellen Grenzen. „Wir wollen das nur zu marktgerechten Preisen machen“, verdeutlichte der Coach am Beispiel seines ehemaligen Nürnberger Schützlings Timm Klose. Der Schweizer Innenverteidiger soll in den nächsten Tagen in Wolfsburg präsentiert werden. Dazu hätte Hecking gerne noch weitere Ergänzungen: „Ich bin noch nicht ganz glücklich, was den Kader angeht. Wir arbeiten noch daran, dass Klaus Allofs mir diese Wünsche erfüllen kann.“

Allofs nahm den Ball gelassen auf. „Wir sind weiterhin auf der Suche nach Qualität“, bestätigte der VfL-Geschäftsführer. Einen Großeinkauf werde es aber nicht mehr geben: „Wir sind der Meinung, dass wir den Kader nur noch in einzelnen Punkten ergänzen müssen.“ Auch, weil es für Superstar Diego trotz des angeblichen Interesses von Atlético Madrid bisher noch kein Angebot gibt. „Er ist nach wie vor für mich ein Fixpunkt in der Mannschaft. Ich gehe davon aus, dass er in Hannover am ersten Spieltag für uns auf dem Platz steht“, sagte Hecking. „Die Situation ist, dass wir mit Diego weiterarbeiten wollen und der Stand der, dass er uns erhalten bleibt“, ergänzte Allofs.

Bislang sind Torhüter Max Grün (Greuther Fürth), Daniel Caligiuri (Freiburg) und Stefan Kutschke (Leipzig) die einzigen neuen Gesichter, an die sich Hecking beim Trainingsstart am Nachmittag vor knapp 400 Zuschauern gewöhnen musste. Die Liste der Abgänge wurde bereits am Mittwoch länger. Marco Russ (Frankfurt) und Mateusz Klich (Zwolle), die sich in Wolfsburg nie durchsetzen konnten, kehren nicht mehr zum VfL zurück.

Auch die zuletzt ausgeliehenen Emanuel Pogatetz und Ibrahim Sissoko stehen zum Verkauf. „Bei den Spielern haben wir entschieden, dass es für uns im Kader nicht so viel Sinn macht“, sagte Allofs. „Damit sind wir unserem Ziel, den Kader übersichtlicher zu gestalten, deutlich näher gekommen“, sagte Allofs. Die Vergangenheit in Wolfsburg soll endgültig vorbei sein.