Europa lockt: Nachbarn 96 und Wolfsburg sind Rivalen
Hannover (dpa) - Nummer eins in Niedersachsen - das ist für Hannover 96 und VfL Wolfsburg nicht das entscheidende Ziel. Die beiden Tabellennachbarn, die geografisch nur 90 Kilometer voneinander entfernt sind, haben vor ihrem 20. Landesderby in der Fußball-Bundesliga vor allem Europa im Blick.
„Der Kampf um die Europacup-Plätze ist ein enges Rennen. Darum ist es wichtig, gegen einen direkten Konkurrenten wie Wolfsburg zu punkten“, forderte 96-Trainer Mirko Slomka vor dem Duell des Achten gegen den Neunten am Mittwoch.
Ein Punkt trennt die niedersächsischen Rivalen, die am Osterwochenende jeweils mit Niederlagen Boden im Kampf um die Europa-League-Plätze fünf bis sieben einbüßten. „Aus dem 0:3 auf Schalke müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen. Im Spiel nach vorne müssen wir die VfL-Schwächen aufdecken und Kapital daraus ziehen“, erklärte Slomka. Er vertraut auf die Heimstärke, denn in der Bundesliga ist Hannover 96 als einziges Team auf eigenem Platz noch unbesiegt.
Den Ausfall von Torjäger Mohammed Abdellaoue (Innenbandzerrung) kann das 96-Team kompensieren. In Mame Diouf, Didier Ya Konan und Jan Schlaudraff hat der Trainer noch drei starke Offensivspieler zur Verfügung. Schwerer wiegt das Fehlen von Mittelfeldrenner Lars Stindl. Er hat seine Adduktorenprobleme noch nicht auskuriert. „Wir schauen eher auf einen Einsatz am Samstag“, sagte Slomka. „Es stehen noch drei Heimspiele an, die machbar sind“, sagte Schlaudraff mit Blick auf die Gegner Wolfsburg, Freiburg und Kaiserslautern.
Der VfL Wolfsburg wirkte zuletzt frisch, nach vier Siegen war das 1:3 gegen Tabellenführer Dortmund möglicherweise nur ein Ausrutscher. „Hannover hat in der Europa League gute Leistungen gezeigt. Deshalb ist das Spiel ein Maßstab für uns, ob wir mithalten können oder ob uns noch etwas fehlt“, erklärte Trainer Felix Magath. Er will seinen Vertrag vorzeitig verlängern, ein Auswärtssieg wäre ein prima Argument und würde die VfL-Chancen im Kampf ums internationale Geschäft erheblich verbessern. Das Restprogramm sieht unter anderem Spiele gegen die direkten Mitbewerber Bremen und Stuttgart vor.
„Die Mannschaft hat die Niederlage gegen Dortmund gut weggesteckt“, lobte Magath die Einstellung seiner Profis. Erneut muss er aber die Startelf ändern. Stürmer Patrick Helmes (Oberschenkelprobleme) fällt aus, Verteidiger Alexander Madlung ist gesperrt. Dafür werden wohl Vieirinha und Marco Russ ins Team rücken. Die Statistik spricht für die Wolfsburger: Sie verloren nur eines der zehn zurückliegenden Derbys gegen Hannover.