FCA will „nicht lockerlassen“

Augsburg (dpa) - Nur wenige Meter neben den ratlosen Stuttgartern schwor Markus Weinzierl seine wiedererstarkten Augsburger noch auf dem Rasen auf die finalen Wochen im Abstiegskampf ein.

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Rechtzeitig zum Endspurt in der Fußball-Bundesliga hat der umworbene Coach die bayerischen Schwaben mit zwei Siegen wieder auf Kurs Klassenerhalt gebracht. „Die Mannschaft hat ein deutliches Lebenszeichen gesendet“, lobte Weinzierl nach dem 1:0 (1:0) gegen den konzeptlosen VfB. „Das waren ganz elementar wichtige drei Punkte.“

Dank des siebten Siegs im direkten Duell nacheinander schoben sich die Augsburger in der Tabelle sogar an den punktgleichen Stuttgartern vorbei und zogen sie wieder tiefer in den sportlichen Existenzkampf hinab. „Das war eine inakzeptable Leistung der Mannschaft“, schimpfte VfB-Sportvorstand Robin Dutt.

Von einem ruhigen Saisonausklang können die Schwaben mal wieder nur noch träumen. „Keiner von uns hat gesagt, dass wir über den Berg sind. Es muss jedem klar sein, dass wir da bis zum Schluss dabei bleiben“, mahnte Kapitän Christian Gentner. „Die Mannschaft muss in den letzten Spielen jetzt Charakter zeigen.“

Die Augsburger haben zumindest in den vergangenen beiden Partien ihre Kämpfermentalität eindrucksvoll bewiesen. „Man hat wieder den FC Augsburg der letzten Jahre gesehen“, meinte Mittelfeldspieler Dominik Kohr mit Blick auf die kämpferisch und teils auch im rasanten Konterspiel überzeugende Vorstellung der Hausherren. „Jeder kämpft für den anderen, jeder ackert um jeden Zentimeter.“

Eines dieser Arbeitstiere ist Alfred Finnbogason. Der isländische Nationalstürmer entwickelt sich immer mehr zur fußballerischen Lebensversicherung des FCA. Sein Siegtor (36. Minute) gegen den VfB war bereits sein vierter Treffer in den vergangenen fünf Partien. „Ich gebe immer 100 Prozent“, sagte die erst zur Rückrunde verpflichtete Leihgabe von Real Sociedad San Sebastián. „Ich bin sehr glücklich, wenn ich der Mannschaft helfen kann.“

Und das konnte der 27-Jährige wieder einmal. An vorderster Front zeigte sich Finnbogason gegen einen konzeptlosen und fahrigen VfB lauf- und einsatzfreudig. Allerdings gingen die Augsburger bei Kontern fahrlässig mit ihren Torchancen um. „Wenn du das 2:0 versäumst, zitterst du bis zum Abpfiff“, beschrieb Manager Stefan Reuter die Schlussphase, in der der FCA den Abpfiff herbeisehnte.

Die bayerischen Schwaben haben sich ein „bisschen Luft“ verschafft, wie es Torwart Marwin Hitz ausdrückte. Mehr auch nicht. Der Abstand zum Relegationsrang beträgt nur zwei Punkte. Offensivspieler Halil Altintop zufolge ist es daher für die folgenden vier Endspiele wichtig, dass man „klaren Kopf und die Nerven behält“.

Weinzierl will in seinen womöglich letzten Wochen bei den Fuggerstädtern, ehe er eine neue Herausforderung suchen könnte, ebenfalls so agieren: ruhig, zielstrebig und fokussiert. Der erneute Klassenverbleib wäre der nächste Meilenstein für den FCA. Weinzierl sieht es genau wie Reuter: „Wir dürfen nicht lockerlassen.“