28. Spieltag Frankfurt beendet Torfluch beim 2:2 gegen Bremen
Frankfurt/Main (dpa) - Die Erwartungen der Fans an Eintracht Frankfurt und Werder Bremen sind auch nach dem wundersamen 2:2 (0:2) nicht kleiner geworden: Ein Platz in der Europa League sollte es schon sein.
Nach der nun neunten sieglosen Partie spricht beim hessischen Fußball-Bundesligisten zwar niemand mehr offen davon, man träumt aber weiter. Dagegen werden die Bremer nach ihrem fantastischen Lauf in der Rückrunde mit 20 Punkten aus acht Spielen von allen Seiten bedrängt, jetzt nach oben und nicht mehr nach unten zu blicken.
„Wir haben klar die Straße zum Klassenerhalt betreten und lassen uns nicht in eine andere Richtung verleiten“, sagte Werder-Chefcoach Alexander Nouri nach dem Spiel bestimmt. „Wir jagen keinen Luftschlössern hinterher.“ Keine Diskussion darüber gibt es auch für Frank Baumann. „Wir können es genau einschätzen und bleiben auf dem Boden“, meinte Bremens Manager. „Wir dürfen uns nicht in irgendeiner Form zurücklehnen.“
Am 20. Spieltag standen die Hanseaten mit nur 16 Punkten und drei Zählern weniger als der Hamburger SV auf dem Relegationsplatz und vor dem Abgrund. Nun sind sie mit 36 Punkten im anscheinend gesicherten Mittelfeld und können am Ostersonntag im Nordderby schon fast den Klassenverbleib perfekt machen. „Für uns zählt klar die 40-Punkte-Marke. Deshalb wollen wir im Derby nichts anbrennen lassen“, sagte Zlatko Junuzovic, der in der 37. Minute das Führungstor für die Bremer erzielt hatte. Fin Bartels (43.) gelang kurz vor der Pause das 2:0.
Allerdings gerät Werder immer mehr in Personalnot. Abwehrspieler Luca Caldirola brach sich in Frankfurt den Mittelfuß, wie er selbst nach einer Untersuchung mitteilte. „Bitter für mich, aber ich werde mich auch von dieser Verletzung erholen und gestärkt zurückkommen“, schrieb der Italiener. Schon in der Partie bei der Eintracht fehlten verletzt Thomas Delaney, Serge Gnabry, Robert Bauer und der langzeitverletzte Kapitän Clemens Fritz.
Es gab nicht viele unter den 51 000 Zuschauern, die noch eine Wende zugunsten der Gastgeber erwartet hätten - selbst Eintracht-Vorstand Axel Hellmann nicht: „Ich habe nicht gedacht, dass wir zurückkommen.“ Zumal die Eintracht zuvor in 438 Minuten ohne Tor geblieben war.
Doch Frankfurts Trainer Niko Kovac („Die sind nicht mit Tröten rumgelaufen und haben sich gefreut“) fand in der fast aussichtslosen Lage in der Pause die richtigen Worte für seine niedergeschlagenen Profis. „Es gab im Fußball schon viele komische Spiele und Wunder. Man muss aber auch daran glauben, sonst klappt es nicht“, appellierte er. Mit Erfolg. Mijat Gacinovic (48.) beendete mit dem 1:2 den Torfluch und Marco Fabian (73.) rettete per Foulelfmeter einen Punkt.
„Die schlechteste Chance der vergangenen Wochen führte zum Tor“, meinte Kovac zum Anschlusstreffer. Gacinovic hatte einen Schuss von David Abraham mit dem Knie noch ins gegnerische Gehäuse gelenkt. Da seine Frankfurter wieder zahlreiche Tormöglichkeiten vergeben hatten und Abraham (10.) nur die Latte traf, war Kovac der eine Zähler zu wenig: „Es ist ein gefühlter Sieg für uns.“
Mehr erleichtert ist er aber vor dem Gastspiel bei Borussia Dortmund über das Ende der Torflaute als über die verlorenen Punkte. „Der Knoten ist zumindest gelockert. Ich hoffe, dass es für die letzten sechs Spiele ein Initialzündung ist.“