Eintracht vor Saison-Highlight Gänsehaut-Atmosphäre in Frankfurt: Hoffnung auf Pokal-Coup
Frankfurt/Main (dpa) - Mit Gänsehaut standen die Profis von Eintracht Frankfurt auf dem Rasen und ließen sich von der flammenden Rede eines Ultras und den Jubel-Gesängen der Fans für den Pokal-Showdown mit Borussia Dortmund inspirieren.
Das späte 2:2 (0:1) gegen Vizemeister RB Leipzig und die Rückkehr von „Fußball-Gott“ Alexander Meier und Innenverteidiger Jesus Vallejo versetzte Spieler und Anhänger der Hessen in Hochstimmung und stärkte die Zuversicht für das Saison-Highlight. „Wir wollen da ein geiles, geiles Spiel machen. Der Glaube an die Sensation ist sehr groß, wir können Geschichte schreiben“, sagte US-Boy Timothy Chandler.
Schon wenige Sekunden nach dem Abpfiff der Bundesligasaison, die die Frankfurter auf Rang elf beendeten, drehte sich alles nur noch um das wichtigste Spiel der Saison am kommenden Samstag in Berlin. In der Hauptstadt kann die Eintracht erstmals seit 29 Jahren und zum insgesamt fünften Mal nach 1974, 1975, 1981 und 1988 den DFB-Pokal gewinnen. „Du musst elf Kerle auf dem Platz haben, die das Ding stemmen“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann.
An der Unterstützung der Fans wird es nicht scheitern. Die verabschiedeten ihre Lieblinge mit einer emotionalen Aktion gen Berlin. „Es war eine sensationelle Rede, wir haben alle Gänsehaut bekommen“, schilderte Abwehrspieler Bastian Oczipka den besonderen Moment. Und Alexander Meier, der bei seinem Comeback nach neun Wochen besonders lautstark gefeiert wurde, erklärte: „Die Rede ist noch mal eine Extra-Motivation. Da sieht man, wie die ganze Stadt hinter uns steht. Wir probieren natürlich, dem gerecht zu werden.“
Das Remis gegen die Leipziger, für die Marcel Sabitzer (25. Minute) und Yussuf Poulsen (56.) trafen, war „für die Moral und den Glauben, die Dinge noch selbst bewegen zu können, extrem wichtig“, stellte Hellmann nach den späten Toren von Vallejo (83.) und Danny Blum (90.) erleichtert fest. „Das war noch mal eine Initialzündung, um die Stimmung nach oben zu treiben.“
Der versöhnliche Abschluss einer schwachen Rückrunde, in der die Frankfurter lediglich 13 Punkte sammelten, und die entspannte Personallage zauberten auch Trainer Niko Kovac ein Lächeln ins Gesicht. „Es war wichtig für die Moral, dass die Jungs gesehen haben, wir können gegen Top-Mannschaften bestehen“, sagte er.
Ähnlich empfand es Torwart Lukas Hradecky, der sein Team mit zwei, drei guten Paraden im Spiel hielt. „Wir haben in der Rückrunde keine guten Ergebnisse erzielt und keine guten Leistungen gezeigt. Nach diesem Comeback können wir wieder an uns glauben. Das trägt uns ein wenig durch die Woche Richtung Berlin.“
Zusätzlichen Rückenwind gibt den Hessen die Rückkehr von Vallejo, den Kovac für diese Saison eigentlich schon abgeschrieben hatte, und Meier, der wegen des Comebacks sogar auf die Teilnahme an der Beerdigung seiner Oma verzichtet hatte. „Dass unser Fußball-Gott wieder dabei ist und auch Jesus, der die gesamte Saison stark gespielt hat, hat große Bedeutung für uns“, erklärte Hradecky.
Nach zwei freien Tagen beginnt am Dienstag die konzentrierte Vorbereitung auf das Pokal-Endspiel. Groß motivieren muss Kovac seine Mannschaft dafür nicht. „Es ist das absolute Highlight für uns alle“, erklärte Oczipka. „Wir haben alle Bock auf das Spiel und können es kaum noch erwarten.“