Gewaltbereite Kölner Fans in Polizeigewahrsam
Dortmund (dpa) - Am Rande des Revierderbys zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 hat die Polizei gewaltbereite Kölner Fans in Gewahrsam genommen. Bei den 20 bis 25 Personen handelt es sich nach Polizeiangaben mutmaßlich um Anhänger der Kölner Ultra-Gruppierung Boyz.
Deren Mitglieder waren zuletzt nach der Randale bei der Partie Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln in die Kritik geraten. Vom Verein waren sie mit dem Entzug der Dauerkarten, der Aberkennung des Fanclub-Status und Stadionverbote sanktioniert worden.
Einige Boyz-Mitglieder wurden am Vormittag in Dortmund von der Polizei aufgegriffen. Bei Fahrzeugkontrollen stellten die Beamten neben Betäubungsmitteln auch Schlagwerkzeuge sicher. „Wir gehen davon aus, dass sie am Rande des Derbys Straftaten begehen wollte“, sagte ein Polizeisprecher. Alle Personen kamen in Gewahrsam. „Da werden sie zur Gefahrenabwehr vorerst auch bleiben.“
Anhänger des BVB und des 1. FC Köln pflegen eine Fan-Freundschaft. BVB-Ultras hatten daher nach den Sanktionen gegen die Boyz ihre Solidarität bekundet. Beim Spiel in Stuttgart hängten Dortmunder im Stadion ein Transparent mit der Aufschrift „Je suis Boyz Köln“ auf und spielten damit auf das Charlie-Hebdo-Attentat an. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bezeichnete die Aktion der BVB-Ultras als „geschmacklos“ und „Frechheit“. Mit dem Spruch „Je suis Charlie“ war weltweit der Opfer des Terroranschlags auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ im Januar gedacht worden.