Gips: Ribéry verpasst Start - Messi zaubert nicht

München (dpa) - Erst Entwarnung, dann Gips: Verletzungspechvogel Franck Ribéry muss nicht nur beim finalen Härtetest des FC Bayern traurig zuschauen, sondern auch beim Saisonstart.

Die Nachricht vom nun doch etwas längeren Ausfall des Franzosen trübte beim deutschen Fußball-Rekordmeister ein wenig die Vorfreude auf das hochkarätig besetzte zweitägige Vorbereitungsturnier mit Champions-League-Sieger FC Barcelona, Italiens Meister AC Mailand und dem SC Internacional Porto Alegre aus Brasilien. Trainer Jupp Heynckes beschwichtigte am Montagabend jedoch: „Ich sehe die Verletzung nicht so dramatisch.“

Beim Schaulaufen der Stars müssen die Fans an diesem Dienstag und Mittwoch neben Ribéry auch auf Lionel Messi als Attraktion verzichten - der Weltfußballer weilt noch im Urlaub. Für Heynckes ist der letzte Härtetest vor Saisonbeginn eine „wichtige Standortbestimmung“, bei der „man wichtige Erkenntnisse gewinnen kann“. Er selbst muss bei dem Sponsorenevent (Audi-Cup) in der ausverkauften Münchner Arena nun auch nach einem Ribéry-Ersatz auf dem linken Flügel Ausschau halten.

Denn der Franzose muss nach seiner Sprunggelenksblessur, die er im Training am Sonntag erlitten hatte („Mein Fuß hat gekracht“), doch einige Tage länger pausieren als zunächst gedacht. Am Montag wurde der linke Fuß für fünf Tage eingegipst, da auch ein Band beschädigt ist. Ribéry wird definitiv das DFB-Pokalspiel am kommenden Montag bei Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig verpassen. Heynckes glaubt jedoch, dass der Mittelfeldspieler sechs Tage später beim Bundesliga-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach schon wieder zum Kader gehören wird. „Ich denke, dass er unter Umständen nächste Woche wieder voll ins Fußball-Training einsteigen kann“, sagte Heynckes.

Beim Kräftemessen in der Münchner Arena erhofft sich der 66-Jährige weitere Fortschritte im Defensivverhalten seines Teams. „Ich bin ein Trainer, der offensiv denkt, aber wir brauchen eine bessere Balance zwischen Offensive und Defensive.“ Als Alternative für Ribéry darf sich Youngster David Alaba empfehlen.

Der Wunschfahrplan der Bayern für das Turnier ist klar: Im Halbfinale am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) gegen den AC Mailand soll beim Wiedersehen mit Ex-Kapitän Mark van Bommel der Einzug ins mögliche Traumfinale gegen Barcelona geschafft werden. „Wir müssen jetzt sehen, wie weit wir wirklich sind“, erklärte Nationalstürmer Mario Gomez. Barcelona trifft zuvor auf Porto Alegre. Emotional dürfte der Eröffnungsabend für van Bommel werden, der nachträglich vom FC Bayern offiziell verabschiedet wird. Es werde für ihn wohl schwierig werden, die Tränen zu unterdrücken, ließ van Bommel vorab wissen.

Etwas Besonderes ist das Turnier, das der FC Bayern bei seiner ersten Austragung 2009 im Finale gegen Manchester United nach Elfmeterschießen gewann, auch für die Münchner Neuzugänge. Die Ex-Schalker Manuel Neuer und Rafinha werden gegen Milan in der Startelf stehen - das Duell von Abwehr-Import Jérome Boateng mit seinem für Mailand spielenden Halbbruder Kevin-Prince Boateng fällt dagegen aus. Heynckes will Jérome Boateng erst Mittwoch aufstellen.