Gladbach gewinnt Topspiel - VfB siegt, Punkt für 96
Berlin (dpa) - Borussia Mönchengladbach hat beste Aussichten auf die direkte Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison. Die Gladbacher gewannen das Duell um einen Königsklassen-Startplatz gegen Bayer Leverkusen mit 3:0 (0:0) und rückten vorrübergehend auf Tabellenplatz zwei vor.
Zwei Spieltage vor dem Saisonfinale machte außerdem Borussia Dortmund einen Riesenschritt in Richtung Europa League. Gegen das weiterhin noch nicht gerettete Hertha BSC gewann der BVB mit 2:0 (1:0). Weil auch der Europa-League-Anwärter TSG Hoffenheim bei Eintracht Frankfurt mit 1:3 (0:3) unterlag und Werder Bremen beim 1:1 (0:1) beim abstiegsbedrohten Hannover 96 nur einen Punkt holte, stehen die Chancen für die Dortmunder besser denn je. Der FC Bayern verlor nach einem frühen Platzverweis gegen den FC Augsburg mit 0:1 (0:0).
Ein Sieger des 32. Spieltages war Schlusslicht VfB Stuttgart. Der 2:0 (0:0)-Sieg gegen Mainz 05 macht den Schwaben wieder Hoffnung. Daniel Didavi (66. Minute) und Filip Kostic (79.) erzielten die Tore. Trotz des Erfolges bleibt die Auswahl von Trainer Huub Stevens mit 30 Punkten auch nach dem 32. Spieltag Tabellenletzter. Allerdings beträgt der Rückstand auf den rettenden 15. Platz nur einen Zähler. Schon am kommenden Spieltag könnte der VfB den derzeitigen 14., Hamburger SV, im direkten Duell überholen.
In einer äußerst sehenswerten Spitzenpartie lieferten sich Gladbach und Leverkusen im Nachbarschaftsduell am Niederrhein einen packenden Kampf. Die Gäste kamen besser ins Spiel, eine zwingende Torchance blieb aber aus. Nach zwanzig Minuten mit flottem Fußball bekam dann aber auch Bayer-Keeper Bernd Leno gut zu tun, der zwei Schüsse von Patrick Herrmann stark parierte.
Den Sieg leitete Gladbachs wechselwilliger Top-Scorer Kruse (50. Minute) ein: Wie vor zwei Wochen gegen den VfL Wolfsburg traf der 27-Jährige. In der kommenden Saison soll Kruse für die Niedersachsen stürmen, die zumindest für eine Nacht von Platz zwei verdrängt wurden. Der agile Flügelflitzer Herrmann (81.) und Ibrahima Traoré (88.) machten den Sieg im 800. Heimspiel perfekt. Die in die Champions League stürmende Borussia ist damit seit zwölf Partien ungeschlagen.
Nach nur 13 Minuten war in der Allianz Arena Keeper Pepe Reinas drittes Pflichtspiel für die Bayern auch schon wieder beendet. Eigentlich wollte Coach Pep Guardiola seiner Nummer eins Manuel Neuer vor dem Champions-League-Rückspiel gegen den FC Barcelona eine Pause gönnen. Den Platz auf der Bank musste der Weltmeister nach einer Roten Karte für Reina wegen einer Notbremse aber schnell wieder verlassen. FCA-Profi Paul Verhaegh verschoss den fälligen Elfmeter.
Drei Tage nach dem 0:3-Debakel in der Königsklasse hatte Neuer auch in seinem 200. Pflichtspiel für die Bayern ordentlich zu tun. Die Bayern konnten die aufmüpfigen Augsburger mit einem Mann mehr nur schwer in Schach halten. Augsburg machte das Spiel, die Bayern kamen nicht wirklich aus der Defensive heraus. Raúl Bobadilla (71.) bescherte den Münchnern die vierte Pflichtspiel-Niederlage nacheinander.
Mit einem frühen Kopfballtor ebnete Standardspezialist Neven Subotić (9.) den Dortmundern nach einer Ecke den Weg zum dritten Heimspiel-Sieg nacheinander. Danach beschränkte sich der BVB in einem mäßigen Spiel gegen die offensivschwache Hertha auf das Allernötigste - das reichte aber dank der Niederlagen der Konkurrenz zum Sprung auf Rang sieben. Das 2:0 durch Erik Durm (47.) besiegelte das fünfte sieglose Spiel des Hauptstadt-Clubs. Die Berliner sind damit nur noch drei Punkte vom Relegationsrang 16 entfernt.
Auch ein Tor von Lars Stindl (21.) reichte Hannover nicht zum so dringend benötigten ersten Sieg nach 15 Partien ohne Dreier, Zlatko Junuzovic (78.) glich für Bremen noch aus. Durch den Punkt kletterten die akut abstiegsbedrohten 96-er in der Tabelle zumindest kurzfristig auf den Relegationsrang. Am Freitag hatten sich bereits die Abstiegskonkurrenten Hamburger SV und SC Freiburg mit 1:1 (0:1) getrennt.
Bastian Oczipka (18.) stoppte mit seinem Treffer das Taumeln der Eintracht in Richtung der gefährlichen Regionen nach zuvor sechs Spielen ohne Sieg. Kurz darauf erhöhte Haris Seferovic (27.) mit Frankfurts zweiter Chance und zerstreute damit zumindest vorerst Zweifel nach Berichten über angebliche Spannungen zwischen Trainer Thomas Schaaf und seinen Spielern. Timothy Chandler (34.) baute den Vorsprung noch vor der Pause auf 3 Tore aus, ehe Kevin Volland (51.) für Hoffenheim traf. Für die Kraichgauer dürfte es nach der Niederlage kaum noch Chancen auf die Europa League geben.