Guardiola lobt Stars und erwartet BVB-Comeback
Doha (dpa) - Am Schlusstag des Bayern-Camps in Doha gab Pep Guardiola einer Kinderschar die Anweisungen, die Gewinner eines Jugendturniers himmelten den spanischen Starcoach mit leuchtenden Augen an.
Guardiola lächelte nach dem Spielchen mit den Nachwuchskräften im sonnigen Wüstenstaat und bestätigte auch sonst seine gute Laune. „Sehr zufrieden“ zeigte sich der 43-Jährige mit der guten Woche in Katar. Und „sauer“ sei er nur „wenige, wenige, wenige Zeit“ gewesen, erklärte der Spanier, „weil wir trainieren gut“.
Elf Einheiten standen in den acht Tagen in Doha an, dem Testspiel gegen die Katar Stars (4:1) folgt im Rahmen der Rückreise am Samstag noch eine Partie in Saudi-Arabien gegen Al-Hilal. Schon am Freitag freute sich Guardiola aber auch auf die nicht-öffentlichen Einheiten in München. „Da haben wir zwei Wochen mehr und weniger Leute, die uns analysieren. Da können wir an anderen Dingen arbeiten“, erklärte der Spanier.
Erst einmal aber geizte Guardiola im WM-Ort für 2022 nicht mit Lob für seine Stars. Holger Badstuber („Es gibt wenige Verteidiger auf der Welt, die solche Qualitäten am Ball haben“) und David Alaba („Er ist ein totaler Spieler. Er ist einer der wichtigsten Spieler für Bayern München“) kehrten ins Teamtraining zurück. Der in der Hinrunde ewig verletzte Bastian Schweinsteiger konnte viel Rückstand aufholen.
„Meine Nase sagt mir, er wird super spielen“, erklärte Guardiola. Alaba, Badstuber und Schweinsteiger waren drei der Gewinner im Emirat am Persischen Golf, dagegen Medhi Benatia ein Verlierer. Der Rücken zwickte derart, dass der Marokkaner nur eine Einheit mit dem Team absolvieren konnte.
„Er braucht Training“, erklärte Guardiola über den 26-Millionen-Mann vom AS Rom, der auch am Freitag wieder Laufrunden um die Anlage absolvierte. „Sein Zustand hat sich schon verbessert. Wir haben noch zwei Wochen Zeit.“ Insgesamt wird die in der Hinrunde lange Verletztenliste kürzer und kürzer, für die heiße Phase im Titelkampf zeichnen sich daher Härtefälle ab. Erst recht, wenn sich neben Schweinsteiger und Xabi Alsonso als zwei „Weltstars“ (Matthias Sammer) Kapitän Philipp Lahm im Februar für die Mittelfeldzentrale aufdrängt. Als weitere Defensiv-Alternative fand auch Javi Martínez in Doha weiter Anschluss.
„Wenn alle dabei sind, muss der Trainer entscheiden, was das beste für jedes Spiel ist“, betonte Guardiola. Eine Wunschelf hat er dabei nicht im Kopf. „Nein, nein, nein“, beteuerte der Erfolgscoach. „Ich habe keine feste Startelf im Kopf. Normalerweise passiert das erst kurz vor dem Spiel.“
Alle wollen gerade in der Königsklasse, in der ab 17. Februar mit dem Auswärtsspiel in Donezk die heiße Phase beginnt, spielen. „Wir können alles gewinnen, auch wenn es schwierig wird“, erklärte Franck Ribéry, der wie alle betonte: Man habe Lehren aus dem Vorjahr gezogen, als man als Turbo-Meister einen Spannungsverfall erlebte und in der Champions League gegen Real Madrid unterging. „Ich glaube, wir haben gut aus dem vergangenen Jahr gelernt.“
Erst einmal gilt es aber im Bundesliga-Auftaktprogramm mit den Gegnern Wolfsburg, Schalke und Stuttgart einen Schritt Richtung Meistertitel zu machen. „Es ist schwieriger, in der Bundesliga zu spielen als im Training“, sagte Guardiola. „Und früher oder später wird auch Borussia Dortmund in der Bundesliga zurückkommen.“