Heldt erwartet „Kopf-an-Kopf-Rennen“ - Nastasic-Debüt
Doha (dpa) - Kevin-Prince Boateng humpelte nach dem Remis im abschließenden Testspiel noch kurz am Trainingsplatz seines Bruders Jérôme vorbei. Während die Münchner noch einmal in einer Einheit Vollgas geben, geht es für den FC Schalke bereits am Freitag heim.
Kevin-Prince Boateng erlitt nach Vereinsangaben nur eine Prellung am Sprunggelenk. Schwerwiegendere Verletzungen anderer Profis wie die von Torhüter Ralf Fährmann drückten beim Fußball-Bundesligisten im Trainingslager von Katar jedoch ein wenig auf die Stimmung. Umso mehr freuten sich die Gelsenkirchener, dass Jan Kirchhoff wieder das Übungsprogramm aufnahm und Zugang Matija Nastasic schon mit den Schalkern in einem Testspiel auflief.
„Er hat mir sehr gut gefallen. Er ist ein sehr intelligenter Spieler, mit einem guten Passspiel, der nach vorne verteidigt. Er strahlt Souveränität aus“, lobte Manager Horst Heldt Neuzugang Nastasic. Zwei Wochen bleiben, um sich für den knackigen Rückrundenstart mit Hannover, München und Mönchengladbach zu rüsten. „Es ist wichtig, möglichst schnell Punkte zu holen“, erklärte Heldt mit Blick auf die hohen Rückrunden-Ziele der Gelsenkirchener.
„Wir würden gerne wieder in der Champions League spielen. Aber das wollen Mannschaften wie Wolfsburg, Leverkusen und Gladbach auch. Auch Augsburg sollte man auf der Rechnung haben. Vielleicht gibt es noch eine Mannschaft, die da noch mitspielt“, sagte Heldt. „Es wird wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben. Platz eins lassen wir mal beiseite, der ist zementiert und da wird sich auch nichts dran ändern. Dahinter wird es spannend bis zum Schluss bleiben.“
Neben dem straffen Bundesliga-Programm wartet Mitte Februar noch das reizvolle bis unlösbare Königsklassen-Duell mit Real Madrid. „Das ist ein großes Spiel und ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Spiel spielen kann. Aber wir müssen uns auf die Spiele vorher auch konzentrieren“, erklärte Nastasic. Der 21-Jährige freute sich über das 45-Minuten-Debüt: „Das war mein erstes Spiel mit Schalke und ich war wirklich glücklich, auf dem Feld zu sein.“
Im weißen Gartenstuhl am Spielfeldrand musste Di Matteo im Flutlicht von Doha kurz vor Schluss noch das 2:2 gegen den sudanesischen Champion Al-Merrikh SC hinnehmen, aber um ein Ergebnis ging es sowieso nicht. Viel wichtiger war etwa das Debüt von dem von Manchester City verpflichteten Defensivspieler Nastasic, der vor der Pause zusammen mit Benedikt Höwedes und Kirchhoff in der Defensivkette agierte. „Er ist als Mitspieler sehr angenehm“, urteilte Kirchhoff.
Nach dem freien Samstag setzt Di Matteo am Sonntag die Vorbereitung auf die Rückrunde auf den heimischen Trainingsplätzen fort. 100 Tage war der ehemaliger italienische Nationalspieler im Wüstenstaat im Amt - und Heldt zeigte sich glücklich. „Es hat sich tatsächlich bewahrheitet, was wir uns gedacht haben - der kann was“, sagte der lächelnde Manager. „Es macht sehr viel Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er bringt viele interessante Dinge ein, hat einen klaren Plan und klare Ansichten vom Zusammenleben und vom Training. Alles das verkörpert und lebt er.“