„Fit wie nie“: Torhüter Trapp meldet sich zurück
Al Ain (dpa) - Über die golden glänzende Medaille konnte sich Kevin Trapp nicht so recht freuen: Auch der Torhüter der Frankfurter Eintracht wurde am Ende des Testspiels im Hazza Bin Zayed Stadium von Al Ain vom Veranstalter ausgezeichnet.
Zuvor hatte es aber ein 2:3 gegen den Hamburger SV gesetzt.
„Egal ob in der Liga oder während der Vorbereitung: Niederlagen sind immer schlecht“, sagte Trapp, „weil man dann weiß, dass man Dinge falsch gemacht hat.“ Dennoch ist der lange verletzte Schlussmann des hessischen Bundesligisten auf einem sehr guten Weg zu seinem Comeback.
Trapp wollte deshalb lieber nach vorne blicken. Der Keeper strotzt in der arabischen Sonne vor Tatendrang. Seit dem 23. September, als er sich im Rhein-Main-Derby gegen Mainz 05 (2:2) kurz vor dem Abpfiff ohne Fremdeinwirkung das Syndesmoseband im linken Fußknöchel riss, hat der Kapitän kein Pflichtspiel mehr bestritten.
In der Reha-Phase mit bis zu fünf Stunden Kraft- und Ausdauereinheiten pro Tag nahm Trapp sechs Kilo ab. „Ich fühle mich wohler von der Beweglichkeit und Schnelligkeit her und bin so fit wie nie“, sagte der Fußballprofi, der bis zu seiner Zwangspause zu den Kandidaten zählte, die Bundestrainer Joachim Löw beim Umbau der Nationalmannschaft in die engere Auswahl einbezogen hatte.
Die Konkurrenzsituation mit seinem Frankfurter Stellvertreter Felix Wiedwald, dem der Verein vor der Abreise nach Abu Dhabi einen Transfer zu Werder Bremen untersagte, empfindet Trapp als motivierend: „Ich kann damit umgehen, das ist hier von Anfang an so, als ich kam und Oka Nikolov noch da war. Jetzt liegt es nur an mir, dass keine Diskussionen aufkommen.“
Die Eintracht hatte in den ersten 17 Saison-Partien mit 34 Gegentoren die drittschlechteste Abwehr und hofft, dass mit Rückkehrer Trapp neue Sicherheit einkehrt. Gleich die ersten drei Spiele des Tabellenneunten nach der Winterpause beim SC Freiburg - gegen den VfL Wolfsburg und beim FC Augsburg - seien richtungsweisend: „Wenn wir da erfolgreich sind, haben wir eine Tendenz, wohin die Reise gehen kann“, sagte Trapp, „die Verletzten kommen zurück, wir haben uns an den Trainer gewöhnt, die Mannschaft hat sich gefunden. Es ist einiges möglich.“
Zu seiner persönlichen Zukunft äußerte sich der frühere U21-Nationalspieler zurückhaltender: „Ich muss mir zu hundert Prozent sicher sein, denn es ist eine wichtige Entscheidung für mich und den Verein.“ Priorität habe zunächst für ihn seine Gesundheit. „Denn wenn ich fit bin und Leistung zeigen kann, bin ich klar im Kopf.“ Trapps Vertrag bei der Eintracht läuft bis 2016. Im Sommer könnte er dank einer Ausstiegsklausel für eine Ablöse von rund vier Millionen Euro vorzeitig gehen. Interessenten gibt es einige. Ein Zeitlimit, bis wann er sich festlegen will, hat er sich nicht gesetzt.
Die Eintracht hat Trapp ein neues Angebot vorgelegt, das den Zeitraum bis 2020 umfasst und an die „finanzielle Schmerzgrenze“ ging, so Sportdirektor Bruno Hübner. Er sagte, er sehe „gute Chancen“ den Torwart zu halten. Ein Ultimatum sei dem Spieler nicht gestellt worden: „Das gibt es nicht, aber es wäre schön, wenn Kevin uns bald ein Zeichen geben würde.“