Halbe Liga kämpft um Platz vier
Düsseldorf (dpa) - Nach gut einem Drittel der Saison in der Fußball-Bundesliga haben sich die meisten Beteiligten mit der Vormachtstellung des enteilten Spitzentrios weitgehend abgefunden.
„Bayern hat die Alleinherrschaft, Dortmund ist in der Verfolgerrolle noch leicht dran, alle anderen wie zum Beispiel Schalke können sich die Nase putzen“, sagte Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen dem Fachmagazin „kicker“.
Auch Bayer Leverkusen als Tabellendritter hält mit den beiden deutschen Topclubs noch mit und dürfte sich auch am Wochenende beim Aufsteiger Eintracht Braunschweig keine Blöße geben. „Wir haben schon gegen alle drei Top-Teams gespielt und festgestellt, dass es sehr schwierig ist, gegen sie zu gewinnen“, befand Gladbachs Trainer Lucien Favre.
Borussia Mönchengladbach hat nach dem letzten Spieltag die Spitze der „Best-of-the-rest“-Tabelle erobert, liegt aber mit neun Punkten Rückstand weit hinter den direkten Champions-League-Plätzen. „Wir sollten nicht nach oben gucken, sondern auf die Teams, die hinter uns stehen“, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl. Da die Gladbacher in schöner Regelmäßigkeit zu Hause gewinnen und auswärts nicht, könnte nämlich nach der Partie beim Hamburger SV am Samstag schon wieder ein neuer „Spitzenreiter“ vom Rest der Liga gekürt werden.
Hoffnungen auf den vierten Platz macht sich vor allem der FC Schalke 04, der auch in der kommenden Saison wieder in der Champions League spielen möchte, dies aber nach derzeitigem Stand wohl nur über die Qualifikation schaffen würde. „Dass Platz vier dafür reichen kann, haben wir doch gerade selbst bewiesen“, meinte Manager Horst Heldt vor der Begegnung beim starken Aufsteiger Hertha BSC. Erstmals trifft dabei der Neu-Schalker Kevin-Prince Boateng auf seinen Heimatclub. Aber auch die Berliner, die sich bei der knappen 2:3-Niederlage in München teuer verkauften, können sich mit einem Heimsieg in den Top Five festsetzen. „Das macht uns Mut für Schalke“, sagte Trainer Jos Luhukay nach dem Bayern-Spiel.
Der VfL Wolfsburg ist gleichfalls ein Kandidat für die Rolle des besten Verfolgers der Spitzengruppe. In Frankfurt könnten die Niedersachsen mit dem dritten Sieg in Serie nicht nur einen möglichen Konkurrenten abwimmeln, sondern weiterhin auch einen internationalen Startplatz belegen. „Auf uns wartet ein schweres Spiel in Frankfurt. Da müssen wir den nächsten Schritt machen“, forderte Innenverteidiger Naldo. Doch die Gastgeber wollen sich nach der 1:4-Niederlage in Mönchengladbach rehabilitieren. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken und müssen jetzt mit einem Heimsieg die Punkte holen“, sagte Torhüter Kevin Trapp.
Im Duell der beiden einzigen sieglosen Mannschaften der Liga geht es schon um den Existenzkampf. Der Tabellen-16. 1. FC Nürnberg (sieben Punkte) steht noch etwas besser da als der SC Freiburg (17.) mit fünf Zählern. „Das ist für uns alle eine große Herausforderung. Aber natürlich strotzt die Mannschaft nicht vor Selbstvertrauen“, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich. Trotz des Heimvorteils wissen die Nürnberger, was auf sie zukommt. „Der SC ist ein verdammt guter Gegner“, meinte „Club“-Vorstand Martin Bader.